Die tägliche Sportstunde in Kitas und Schulen könnte der Gesellschaft viel Geld sparen.

Jeder fünfte Schulanfänger kämpft in Hamburg mit Gewichtsproblemen, die einen wiegen zu viel, die anderen zu wenig. Dass bereits fünf Prozent der Kinder in diesem Alter unter krankhafter Fettleibigkeit leiden, ist dabei alarmierend. Ursachen sind bekanntermaßen fehlende Bewegung sowie zu fette und zuckerhaltige Ernährung. Der Rückgang körperlicher Aktivitäten in jungen Jahren führt nachweislich zu dramatischen Konsequenzen, zur Minderung der Konzentrationsfähigkeit, zur Verzögerung der geistigen Entwicklung, zu schlechten schulischen Leistungen.

Bewegung macht schlau, Passivität dumm. Die Folgekosten für die Gesellschaft sind immens. Zweistellige Milliardenbeträge ließen sich im Gesundheitswesen sparen, investierte der Staat mehr in frühkindliche Bewegung in Kindergärten und Schulen. Bewegung ist nun mal der beste Schutz vor Zivilisationskrankheiten. Wer sich als Kind nicht regelmäßig bewegt, wird es als Erwachsener auch nicht tun. Sind Eltern übergewichtig, sind es ihre Kinder häufig auch.

Täglicher Sportunterricht verbessert Leistungen in allen Fächern

Schulsport und Bewegungsförderung fristen weiter ein Schattendasein. Bewegungsräume in Schulen und Kitas werden oft nur bei Modellversuchen oder von engagierten Sportlehrern und Erziehern geschaffen, sie wären flächendeckend notwendig wie die tägliche Sportstunde. In Hamburg wird nicht einmal die dritte überall gegeben.

Bei täglichem Sportunterricht, das belegen Studien, verbessern sich die Resultate auch in anderen Fächern, selbst wenn diese weniger gelehrt werden. Auch in Kitas sollte er eingeführt werden. Sport ist in der Ausbildung der Grundschullehrer und Erzieher jedoch kein Schwerpunkt. Der sollte es angesichts der Bedeutung von Bewegung sein. Wie in vielen Politikfeldern mangelt es nicht an Erkenntnissen, aber an der Umsetzung.