Trainer Gisdol will im Achtelfinale gegen den 1. FC Köln die beste Elf bringen. Und mit dieser Entscheidung liegt er genau richtig.

Es war einmal im Februar 2014. Der HSV schwebte in höchster Abstiegsgefahr. Da kam das Viertelfinale im DFB-Pokal so gar nicht recht. Und dann auch noch gegen den übermächtigen FC Bayern. An ein Pokalwunder glaubte niemand. Der HSV schenkte ab, verlor mit 0:5. Zum Überfluss verletzten sich noch Rafael van der Vaart und Milan Badelj.

Wie also umgehen mit derselben Situation im Februar 2017? Der HSV schwebt mal wieder in Abstiegsgefahr und braucht alle Kraft für die Bundesliga. Sollte Trainer Markus Gisdol also im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Köln seine Stammkräfte schonen und Spielern wie Nabil Bahoui oder Talenten wie Finn Porath eine Chance geben? Gisdol hat dazu eine klare Haltung: Er will die beste Mannschaft auf den Platz bringen. Und damit liegt der Trainer genau richtig.

Ein Achtelfinale im DFB-Pokal kann kein Trost für gefrustete Profis oder ein Test für die Bundesligatauglichkeit von jungen Spielern sein. Dem HSV bietet sich die seltene Chance, zumindest in die Nähe eines historischen Ereignisses zu kommen. Mit ein wenig Losglück – ein Heimspiel im Viertelfinale gegen Bielefeld oder 1860 München ist nicht unrealistisch – könnte der HSV plötzlich im Halbfinale stehen und ganz nebenbei ganz viel Geld einnehmen.

Natürlich darf Gisdol kein Risiko mit angeschlagenen Spielern eingehen. Von allen anderen Profis sollte man erwarten, dass sie zwei Spiele in vier Tagen verkraften. Und was passieren kann, wenn man negative Energie aus dem Pokal mit in die Liga trägt, zeigte sich vor drei Jahren. Drei Tage nach dem 0:5 gegen die Bayern ging es nach Braunschweig. Der HSV verlor mit 2:4 und Trainer Bert van Marwijk seinen Job.