Er saß gerade beim Abendessen, als der Anruf aus der Staatsoper kam: Sein Kollege könne nicht auftreten, und in einer guten halben Stunde gehe die Vorstellung los. „Figaros Hochzeit“. Der Bass Alin Anca (30) rasierte sich das Gesicht glatt, damit die weiße Barock-Paste darauf halten konnte, und raste per Taxi in die Oper, wo er mit halbstündiger Verspätung die Vorstellung rettete. Kein Problem, findet der Rumäne, der seit 2013 Mitglied des Ensembles ist. Er kennt schließlich Partie und Inszenierung, und kürzlich lief die Sache umgekehrt, weil er selbst krank war.

Alin Anca menschlich gesehen
Alin Anca menschlich gesehen © Hamburgische Staatsoper GmbH | Hamburgische Staatsoper GmbH

Seine ganze Liebe gehört der Oper – und natürlich seiner Freundin, auch eine Rumänin und Opernsängerin: „Manchmal singen wir zu Hause Mozart im Duett“, erzählt er. Mit 13 Jahren war er für den Gesang entflammt, und als er in Klausenburg studierte und zum ersten Mal die Oper besuchte, „war ich sofort verliebt!“. Zur Entspannung geht Alin Anca gern schwimmen. Aber Oper hört er auch zu Hause gern, außerdem Jazz und manchmal sogar Rock.