Die Freistellung des Bosniers schärft das Profil des Trainers. Jetzt muss er auch seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängern.

Der erste Tag der Wintervorbereitung war gerade mal ein paar Stunden alt, da machte Markus Gisdol gleich mal deutlich, wer beim HSV der Boss ist. Zunächst veröffentlichte der Club eine Mitteilung mit der Nachricht, dass Gisdol für den bisherigen Abwehrchef Emir Spahic keine Verwendung mehr habe. Anschließend verzichtete der Coach darauf, die Entscheidung gegenüber den Medien zu erklären. Der HSV beließ es bei der PR-Mitteilung und gewährte Gisdol damit weitere Freiheiten.

Seit drei Monaten ist der 47 Jahre alte Fußballlehrer nun Cheftrainer im Volkspark. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es Gisdol geschafft, trotz der Verpflichtung eines neuen Vorstandsvorsitzenden – Heribert Bruchhagen kam für Dietmar Beiersdorfer – der neue starke Mann beim HSV zu sein.

Sechs Wochen lang schaute er sich die Strukturen an, um sie dann Stück für Stück zu verändern. Er setzte Kapitän Johan Djourou ab und installierte mit Tobias Hauke einen neuen Teammanager. Er führte neue Verhaltensregeln ein und traute sich, etablierte Spieler wie Spahic, Pierre-Michel Lasogga oder Aaron Hunt auf die Bank zu setzen.

HSV muss Gisdols Vertrag verlängern

Auch in der Transferauswahl werden Gisdols Wünsche erfüllt. Bruchhagen konnte er sogar davon überzeugen, dem geschassten Clubboss Beiersdorfer die Option zu erhalten, als Sportchef weiterzumachen, was Beiersdorfer letztlich selbst ablehnte. Der HSV hat wieder einen starken Trainer, ähnlich wie es Bruno Labbadia noch vor einem Jahr war. Der jüngste sportliche Erfolg gibt Gisdol recht. Nun muss er mit dem Club schnell eine Lösung finden, den im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern. Andernfalls wäre es fahrlässig, einem Trainer, dessen eigene Zukunft offen ist, in den wichtigen Fragen die Entscheidungen zu überlassen.

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