Der Rausch nach einer langen Silvesternacht war am Neujahrsmorgen kaum verflogen, da boten sich zum Start ins Jahr 2017 schon wieder ganz hervorragende Möglichkeiten des allgemein beliebten HSV-Beschimpfens. Möglichkeit Nummer 1: Zweitligamanager Jens Todt, der erst im November durch Drittligamanager (O-Ton Klaus-Michael Kühne) Oliver Kreuzer beim KSC ersetzt wurde, soll nun also den HSV retten. Möglichkeit Nummer 2: Und natürlich soll der HSV für den Kreuzer-Vorgänger und -Nachfolger auch noch eine Ablöse zahlen. Ja, geht’s denn eigentlich noch?

Ja, es geht noch. Denn: Die Aufregung ist umsonst. Zwar kommt Todt nicht umsonst, allerdings muss Neuchef Heribert Bruchhagen nicht die kolportierten 300.000 Euro zahlen. Es wird ein Ablösespiel geben, das 100.000 Euro einbringen soll – und fertig.

Tatsächlich ist 100.000 Euro ein im Milliardenbusiness Profifußball verschwindend geringer Betrag, sofern man mit dieser Summe eine von drei zentralen Personalien – Sportchef, Trainer, Clubchef – nach Wunsch besetzen kann.

Nun also Todt. Ob Bruchhagens Wunschlösung auch eine gute ist, wird der Manager noch beweisen müssen. So oder so: Todt ist eine Lösung – und damit mehr, als Bruchhagen-Vorgänger Beiersdorfer sechs Monate lang nach der Entlassung Peter Knäbels zustande­ brachte. Insofern konnte das HSV-Jahr 2017 nicht besser beginnen.