Die Hafenautobahn muss kommen – und Vorbild für klugen Lärmschutz werden.
Der Bau einer Autobahn in einer Millionenmetropole wie Hamburg ist – besonders in heutiger Zeit – ein sensibles Vorhaben. Da reicht es nicht, dass Befürworter der Hafenautobahn, die jetzt A 26-Ost heißt, allein auf ihren großen Nutzen für den Hafen verweisen. Auch wenn der Hafen für Hamburgs wirtschaftlichen Wohlstand auf absehbare Zeit unverzichtbar ist.
Die Verkehrsplaner der Projektgesellschaft Deges und die zuständige Wirtschaftsbehörde in Person von Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof haben das verstanden. Auffällig oft betonten sie gestern bei der Präsentation der aktuellen Trassenplanungen die umweltrelevanten Aspekte.
Autobahnen prägen Leben nachhaltig
Hohe Lärmschutzwände, ein Lärmschutztunnel, die Verlagerung des Schwerlastverkehrs von innerstädtischen Straßen auf die neue Autobahntrasse – das sind erste gute Antworten, die die Verkehrsplaner auf die berechtigte Kritik von Anwohnern und Umweltschützern an dem 900-Millionen-Euro-Bauprojekt gefunden haben.
Damit, das zeichnet sich bereits heute ab, wird sicher nicht das letzte Wort gesprochen sein. Keine Frage: Was technisch möglich ist, Verkehrslärm zu reduzieren, das muss bei der A 26-Ost umgesetzt werden. Auch wenn diese am Ende teurer wird, als die Planungen vorsehen. Autobahnen sind nun einmal Bauwerke, die Jahrzehnte das Leben von Menschen nachhaltig prägen.
Verfehlte Verkehrspolitik
Klar ist aber jetzt auch, dass an dem Bau der Hafenautobahn kein Weg vorbeiführt. Wer dieser Tage im Süden Hamburgs auf den Autobahnen unterwegs ist, Pardon, im kilometerlangen Stau steht, der spürt am eigenen Leib die Versäumnisse verfehlter Verkehrspolitik der vergangenen Jahrzehnte.
Denn keine Autobahnen zu bauen ist auch keine Lösung.