Mit den Bilddaten ihrer Objekte gehen Museen meist restriktiv um. Die honorarfreie Nutzung ist normalerweise nur für nicht-kommerzielle Zwecke erlaubt. Dass es auch anders geht, beweist schon seit einiger Zeit das Amsterdamer Rijksmuseum, das Hunderttausende Abbildungen seiner Werke in guter Druckqualität einfach ins Netz gestellt hat und außerdem dazu einlädt, sie in jeder gewünschten Weise zu nutzen. Rembrandts „Nachtwache“ auf T-Shirts oder Vermeers „Dienstmagd mit Milchkrug“ auf Kaffeebecher zu drucken, auch um sie zu verkaufen – alles kein Problem. Das weltberühmte Museum betrachtet das letztlich als Werbung, sich die Originale vor Ort anzuschauen.
Jetzt folgt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) diesem Beispiel und stellt als erstes deutsches Haus seine digitalisierten Bestände, deren Urheberrechte abgelaufen sind, mit Abbildungen in guter Qualität zum Download ins Netz. „Die Daten dürfen nicht nur privat, wissenschaftlich und kommerziell genutzt, sondern auch verändert und mit anderen Inhalten zur Gestaltung neuer kreativer Ideen verändert werden“, teilte das MKG am Donnerstag mit. Das klingt gut, nicht zuletzt weil die Freigabe der Datenbestände und die Einladung, die Bilder zu teilen und mit allen heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, exakt das jüngere und netzaffine Publikum anspricht, auf das die Museen künftig immer dringender angewiesen sind.