Hamburger Geburtskliniken werben um die Gunst der Eltern
Spezialisierung zahlt sich aus. Das zeigt sich aktuell im Geburtszentrum am Universitätsklinikum Eppendorf. In zehn Jahren stieg dort die Zahl der Geburten in der Uniklinik von 700 auf 2600. Mittlerweile ist die Nachfrage so groß, dass die Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Deshalb wurden jetzt 750.000 Euro investiert, um das Zentrum zu erweitern.
Was die Zahl der Geburten angeht, steht die Uniklinik mittlerweile auf Platz zwei hinter dem Marienkrankenhaus, in dem pro Jahr mehr als 2900 Kinder zur Welt kommen. Dieser enorme Aufschwung liegt sicher auch daran, dass im UKE ein Team von Experten bereitsteht, die sich mit speziellen Eingriffen weit über die Grenzen Hamburgs und Deutschlands hinaus einen Namen gemacht haben, wie zum Beispiel bei Operationen von Ungeborenen im Mutterleib. Hinzu kommt, dass sich am UKE die einzige Kinderherzchirurgie Hamburgs befindet, sodass dort auch ein Schwerpunkt für die Betreuung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern besteht.
Hinzu kommt – neben dem medizinischen Know-how und der technischen Ausstattung – der nicht zu vernachlässigende Wohlfühlfaktor: Feng-Shui im Kreißsaal oder die Möglichkeit, sich in Familienzimmern auf den neugeborenen Nachwuchs zu konzentrieren, sind für werdende Eltern verlockende Angebote.
Doch die Konkurrenz schläft nicht: Kaum hat das UKE seine Erweiterungen präsentiert, lockt auch schon die Asklepios Klinik Altona mit erweiterten Kapazitäten auf der Neugeborenen-Intensivstation, mit mehr Mutter-und-Kind-Zimmern, Entspannungsbädern und vollkommen neuen Familienzimmern.
Der Wettbewerb tut den Hamburger Geburtskliniken offensichtlich gut: 2012 stieg die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf mehr als 20.800. Auch viele Frauen aus dem Umland kommen in die Hamburger Krankenhäuser, um hier ihre Kinder zur Welt zu bringen. Das sieht man auch daran, dass die Zahl der Geburten in den Geburtskliniken in Niedersachsen und Schleswig-Holstein 2012 leicht rückläufig war. Dies zeigt: Nicht nur die Spezialisierung der Kliniken zahlt sich aus, sondern auch das Wissen darum, was junge Eltern bewegt, was sie sich wünschen für einen guten Start ihres Kindes ins Leben.