Hamburg. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ geht für Deutschland ins Rennen um Oscar-Nominierung. Film von Mohammad Rasoulof hat wichtige Hürde genommen.

Der deutsche Oscar-Kandidat „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ des in Hamburg lebenden Regisseurs Mohammad Rasoulof hat es in der Vorauswahl auf eine Shortlist von insgesamt 15 Kandidaten für den besten internationalen Film 2025 geschafft Das hat die Film-Akademie in Los Angeles bekannt gegeben. Insgesamt 85 Länder hatten sich für 2025 im Wettbewerb in der Sparte „International Feature Film“ beworben.

Erst kürzlich hatte das Drama, das in Hamburg gefördert und produziert wurde, eine Golden-Globe-Nominierung als „Bester internationaler Film“ von der Hollywood Foreign Press Association erhalten.

Oscar-Verleihung 2025: „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ in Hamburg gefördert und produziert

„Es ist eine Ehre, dass ,Die Saat des heiligen Feigenbaums‘ nun als offizieller deutscher Beitrag auf der Shortlist für die Oscars steht. Der Film erzählt die Geschichte des Widerstands iranischer Frauen und wurde im Iran unter schwierigen Bedingungen und unter dem Druck der Zensur gedreht“, so Regisseur Rasoulof in einer Mitteilung.

Regisseur Mohammad Rasoulof
Der iranische Filmemacher Mohammad Rasoulof, der seit der Flucht aus seiner Heimat in Hamburg lebt, darf sich freuen: Sein Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ steht auf der Oscar-Shortlist und hat damit einen weiteren Schritt zur Oscar-Nominierung gemacht. © DPA Images | Jens Kalaene

„Sein Erfolg ist das Ergebnis des Mutes, des Engagements und der Zusammenarbeit einer Gruppe von Künstlern, die dieses Werk trotz aller Einschränkungen zum Leben erweckt haben. Ich hoffe, dass dieser Erfolg den Weg für einen größeren Dialog über Wahrheit und Freiheit ebnet“, sagte der in Hamburg lebende Regisseur

Oscar-Shortlist: Regisseur lebt nach Flucht in Hamburg – sein Film erzählt von Iran-Protesten

„Die Saat des heiligen Feigenbaums“ erzählt von den Protesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Im Zentrum steht ein Ehepaar mit zwei Töchtern im Teenager-Alter. Der packende Politthriller kann für Deutschland ins Rennen gehen, weil er hauptsächlich in Deutschland produziert wurde.

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Regisseur Rasoulof, der sich in seinen Filmen kritisch mit den politischen Bedingungen im Iran auseinandersetzt, wurde in seiner Heimat mehrmals angeklagt und zu Haftstrafen verurteilt. Im vergangenen Frühjahr floh er aus dem Land. Inzwischen wohnt er in Hamburg, wo auch seine Tochter lebt.

Oscar-Verleihung 2025: Schafft‘s Film von Regisseur aus Hamburg in die Endrunde?

Von der Shortlist mit 15 Kandidaten werden am 17. Januar fünf Filme für die Endrunde nominiert. Die 97. Verleihung der Oscars ist für den 2. März 2025 geplant. Neben Deutschland sind unter anderem Filme aus Italien („Vermiglio“), Brasilien („I‘m Still Here“), Lettland („Flow“), Dänemark („Das Mädchen mit der Nadel“), Senegal („Dahomey“) und Irland („Kneecap“) auf der Shortlist vertreten. Frankreich schaffte es mit dem Musicalfilm „Emilia Pérez“ von Regisseur Jacques Audiard in die Vorauswahl.