Berlin. Ein Ex-Häftling und ein tollwütiger Vierbeiner freunden sich in einer feindlichen Welt an: Warum „Black Dog“ in der Wüste Gobi spielt.
Große Ereignisse rollen im Sommer 2008 auf China zu. Eine totale Sonnenfinsternis wird am Ende des Films „Black Dog“ viele Menschen in die Wüste Gobi weg von der Zivilisation ziehen lassen. Und vor dem Fernseher werden bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking viele Fähnchen geschwungen. Ein großer Rahmen für einen Tierfilm.
„Black Dog“: Fänger machen Jagd auf Hunde
Doch er passt. Denn weil alles im Angesichts des sportlichen Großereignisses schick sein soll, wird Störendes beseitigt. So werden etwa streunende Hunde in der verfallenden Wüstenstadt Chixia von professionellen Fängern weggeschafft.
Darunter befindet sich der Ex-Häftling Lang (Eddie Peng), der nach der Entlassung seine Heimat nicht wiedererkennt: Sein Haus steht vor dem Abriss, sein besoffener Vater kümmert sich um den verfallenden Zoo, und Schlachter Hu hat nicht vergessen, dass Peng seinen Neffen auf dem Gewissen hat.
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In diesem Zustand völliger Desorientierung gibt ihm ausgerechnet ein schwarzer tollwütiger Hund, auf den eine hohe Belohnung ausgesetzt ist, Halt. Peng schützt ihn vor den Häschern, holt ihn bei Sauwetter ins Warme, fährt mit ihm Motorrad, kuschelt mit auf dem Bett.
„Black Dog“: Zwei Ausgestoßene in der Wüste Gobi
Da haben sich zwei Ausgestoßene gefunden, die in einer lebensfeindlich gewordenen Welt ihren Platz suchen. Regisseur Guan Wu fängt dabei die Wüste Gobi in breiten Panoramabildern als schönen Ort ein, der die Zivilisation weit hinter sich gelassen hat.
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Statt Reklametafeln, Bungeejump-Anlage und grauen Häusern übernehmen Tiere am Ende die Szenerie in einem westernähnlichen, nahezu dystopischen Film, in dem sich angenehm unaufdringlich eine Mensch-Tier-Freundschaft ohne billige „Lassie“-Klischees entwickeln kann.
Drama, China 2024, 116 min., von Hu Guan, mit Liya Tong, Eddie Peng, Jia Zhangke