Hamburg. Zu Besuch bei den Dreharbeiten mit Möhring und Franziska Weisz. Was die Fernsehzuschauer später nicht sehen.
Was macht ihr denn hier?“ Wotan Wilke Möhring gab sich gespielt empört, als er am Set der Dreharbeiten für den neuen Hamburg-„Tatort“ in der City Nord eine Gruppe Journalisten erblickte. Ist ja auch kein Wunder. Monatelang waren Setbesuche kaum möglich wegen der Pandemie.
Zu groß war die Gefahr, dass sich jemand infizieren würde und man die Dreharbeiten abbrechen müsste. Und auch in der City Nord wurde natürlich eifrig getestet. Der neue Krimi hat den Arbeitstitel „Wer bin ich?“ und erzählt eine etwas andere Geschichte, auch wenn natürlich wieder mal ein Toter identifiziert werden muss.
Tatort Hamburg: Billbrooker Restaurant wird in die City Nord verlegt
Am Drehort wimmelt es an diesem Nachmittag vor Uniformierten. 37 Komparsen, vier Stuntleute und etliche Hunde hat das Team aufgeboten, um die Szenen zu drehen. Sie steht ganz am Anfang der Handlung. Los geht es in der Küche eines Restaurants, das laut Drehbuch eigentlich in Billbrook liegt. Die Polizei vermutet, dass dort illegale Geldgeschäfte abgewickelt werden sollen und will kontrollieren. Ein unbekannter Verdächtiger, gespielt von Malik Blumenthal, flieht.
Im Außenbereich des Restaurants kollidiert er mit einem anderen Mann und kommt zu Fall. Aber er rappelt sich wieder auf und rennt weiter. Am Ende seiner Flucht landet er aber vor einem Polizeiauto. Bei den Proben rennt und stürzt Blumenthal immer wieder. Ein Stuntman bringt ihn gekonnt zu Fall. Am Ende klatschen sie sich ab, weil sie es geschafft haben, die Szene ohne Blessuren zu überstehen. Eine später im Film nicht zu sehende Kunststoffunterlage sorgt für einen weichen Fall. Noch ist alles trocken, aber wenn später die Kamera läuft, soll der Untergrund unter Wasser gesetzt werden.
Tatort Hamburg: „Wer bin ich?“ heißt der neue Film im Arbeitstitel
Das Besondere an dieser Szene: Es soll eine Plansequenz werden, das heißt, die ersten vier Minuten laufen ungeschnitten ab. Das erfordert von allen beteiligten Schauspielern und beteiligten Gewerken ein hohes Maß an Disziplin.
„Wer bin ich?“ heißt der neue Film im Arbeitstitel: Es geht nicht nur um ein Verbrechen, sondern auch um Identitätsfindung. Das betrifft natürlich den „Unbekannten“, aber auch die Kommissare Finke und Grosz.
Ein Unbekannter spricht Falke an und bittet ihn um ein Treffen. Angeblich will er so ein 20 Jahre altes Versprechen einlösen und ihm aus einer Notlage helfen. Falke lehnt ab, weil der Unbekannte nicht bereit ist, weitere Details zu nennen. Kurz darauf ist der Mann tot. Seine Leiche wird aus der Bille geborgen. In Hamburg hatte er unter einen falschen Identität gelebt. Grosz und Falke versuchen herauszufinden, wer er wirklich war. Das geht nicht, ohne dass sie ihre eigene Vergangenheit noch einmal unter die Lupe nehmen.
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Dreh in der City Nord: Tatort soll 2024 im Ersten gezeigt werden
„Die Zuschauer wissen in diesem Fall nicht mehr als wir“, erklärt Weisz den Fall, der auch als „kein reiner Whodunit“ bezeichnet wird, also nicht nur dem Konzept der allmählichen Aufklärung eines Verbrechens und der Suche nach dem oder den Tätern folgt. Regie führt Max Zähle, der seine Karriere einst mit dem Studenten-Oscar gestartet hat, längst aber auch über „Tatort“-Erfahrung verfügt. Der Hamburger sagt, für ihn zählen bei der Arbeit „Spaß und Wahrhaftigkeit“.
Er glaubt, dass dieser Fall unter die Haut gehe. Dem Zufalle mag er bei Dreharbeiten nichts überlassen. „Ich glaube an Proben“, so der Regisseur. Möhring und Weisz ermitteln jetzt seit sieben Jahren zusammen. „Ich glaube, dass wir immer noch besser werden“, sagt sie. Gedreht wurde unter anderem auch in Harvestehude, Winterhude und auf dem Kiez im Silbersack. Der Film soll 2024 im Ersten gezeigt werden.