Hamburg. Kochazubi Leonel Alejandro (Hanse Lounge) will „The Taste“ gewinnen. Wie es für den gebürtigen Kubaner in der aktuellen Folge lief.
Selten ist es spannender und unterhaltsamer, wenn jemand den Löffel abgibt, als in Deutschlands wohl beliebtester Kochshow „The Taste“. Aktuell läuft bei Sat.1 bereits die neunte Staffel und am Herd der Showküche steht auch ein Hamburger: Leonel Alejandro, Kochazubi aus der exklusiven Hanse Lounge am Neuen Wall.
Einen „spontanen, verrückten Tausendsassa“ nennt Sternekoch und Juror Frank Rosin seinen Schützling, denn der gebürtige Kubaner brutzelt in Rosins bereits auf drei Mitglieder geschrumpftem Team und bringt in dieser Woche auch den Mentor selbst zum Kochen.
„Schlag sie nicht tot, du rührst sie noch tot“, warnt Rosin, der Restaurants zu retten vermag, aber eben nicht mehr Leonels Sauce Hollandaise. „Mich konnte man nachts um drei Uhr wecken und ich habe einarmig aus 80 Eiern eine Hollandaise gemacht, aber die Jungs von heute können das nicht mehr“, nörgelt Frank Rosin.
„The Taste“: Rosin reagiert leicht genervt
Was war passiert? Gastjurorin Haya Molcho, Spitzenköchin und Herrscherin über ein mittlerweile weltweites Imperium ihrer NENI-Restaurants, hatte die Kandidaten auf kulinarische Weltreise geschickt. Eigentlich ein Heimspiel für den 27-jährigen Hamburger, der auf Kuba aufgewachsen ist und auch schon in Miami und Madrid gelebt hat, ehe er an die Elbe kam.
Doch das blaue Team um Frank Rosin soll eine Schweizer Spezialität auf die Teller, genauer die Miniatur-Probierlöffel, bringen. „Sollen wir jetzt ein Bankkonto zubereiten, oder was?“, fragt Rosin leicht genervt. Leonel Alejandro schlägt ein Gericht mit Aubergine vor. „Schweiz, mein Junge, Schweiz ist das Motto“, mahnt der Sternekoch. Der Hamburger kommt nach kurzer Aufwärmphase endlich in die Pötte und zaubert ein kleines Schnitzel Cordon bleu mit...nun ja, Sauce Hollandaise.
Hamburger Koch gelobt und doch gescholten
Die konkurrierenden Mannschaften versuchen den Geschmack von Dubai (Team um Zwei-Sterne-Star Tim Raue), Spanien (Team des österreichischen Fernsehkochs Alexander Kumptner) und Niederlande (Team Alexander Herrmann) zu treffen – und Letzterer punktet, weil er seine Kandidatin Tanja einen „Matjes-Joint“ anrichten lässt.
Der Löffel des Hamburgers bekommt von Haya Molcho, die in Tel Aviv geboren wurde und in Bremen aufwuchs, dagegen zunächst durchaus Lob, wird dann aber doch zum schwächsten von allen gekürt. „Knusprig, aber halt doch etwas zu salzig“, urteilt die Gastjurorin, deren Hummusspezialitäten auch in den großen Supermarktketten der Republik verkauft werden. Rosin hält dennoch an dem Hamburger fest und schickt stattdessen seine Kandidatin Michelle, Ärztin und Hobbyköchin, nach Hause.
Raue, Rosin & Co. loben Leonel Alejandro
Viel besser läuft es dann für Leonel, Vater eines kleinen Sohnes, im „Solo-Kochen“, der zweiten Disziplin an diesem sehr langen Kochabend, der sich wie jede Folge durch diverse Werbeblöcke bis 23.30 Uhr zieht. „Geschmack, Geschmack, Geschmack“, loben die vier Herren Raue, Rosin, Kumptner und Herrmann, die wie schon in der letzten Staffel die feste Jury bilden, schließlich das Secreto Iberico mit Sesam, gelber Bete, Paprikatatar und Lakritz-Buttermilch, das Leonel Alejandro kreiert hat.
In der nächsten Folge der beliebten Sendung, die von Curvy Model Angelina Kirsch aus Neumünster moderiert wird, ist der Hamburger also wieder dabei und kann sein „extrem gutes Händchen“ (Rosin) erneut zeigen. Das wird er auch müssen, denn er ist das einzig verbleibende Mitglied in Rosins Team: Ewa, gestandene, 63-jährige Profiköchin aus München, wurde von der Jury mit vier roten Sternen rausgewählt.
Hamburger Koch würde seine Oma beschenken
Dem Sieger der Show winken übrigens ein eigenes Kochbuch und 50.000 Euro. Was der Hamburger damit machen würde? „Meiner Oma aus Kuba ein Ticket nach Deutschland kaufen“, sagt der 27-Jährige mit dem charmanten Akzent. Und den Traum vom eigenen Lokal verfolgen - in seiner Herzensheimat Hamburg hoffentlich.