Hamburg. Die Zukunft der Impro-Reihe mit Olli Dittrich scheint nach dem Tod Franz Jarnachs ungewiss. Auch die Zuschauer machen sich Gedanken.
Wenn sich am 3. März die Türe der Eppendorfer Grillstation öffnet, wird für Olli Dittrich nichts mehr so sein, wie es war. Dann wird der Schauspieler in seiner Rolle als Bademantel-Philosoph "Dittsche" auf einen leeren Barhocker vor dem Imbisstresen blicken. Oder etwa doch nicht?
Denn noch ist unklar, was mit dem Platz geschieht, an dem 24 Staffeln lang Franz Jarnach den schweigsamen Gegenpart zu Dampfsabbeler Dittsche gab. In der Nacht zu Montag ist der Mime und Musiker ("Mr. Piggi") an einem Herzinfarkt gestorben. Seither diskutieren eingefleischte Fans, ob und wie "Schildkröte" in der Impro-Sendung ein Andenken bewahrt werden sollte.
Eine echte Schildkröte als Ersatz?
Auch beim Abendblatt sind bereits Vorschläge eingegangen. "Könnte man nicht ein Terrarium mit einer echten Schildkröte an einem Platz im Imbiss installieren, den man beim Umschalten auf eine andere Kamera im Hintergrund regelmäßig zu sehen bekäme?", fragt etwa Leser Christian Markmann aus Münster. "Dann könnte Dittsche auch beim Eintreten weiterhin einen Abendgruß an 'Kröti' geben."
Eine andere Idee findet auf Facebook bereits Anklang in der Fangemeinde. "Wir fänden es eine tolle Geste, wenn Piggis Kunstlederjacke ab Staffelbeginn am 3. März an seinem Platz hinge", schreibt eine Zuschauerin auf der Seite von Jon Flemming Olsen, der in der Comedy-Reihe Imbisswirt Ingo verkörpert.
Damit bestätigen die beiden Fans einen Trend, der sich auch in einer Abendblatt-Umfrage abzeichnet. "Was soll nach Schildkrötes Tod geschehen?", hatte die Redaktion gefragt. Die häufigste Antwort der knapp 2000 Teilnehmer bis Freitagvormittag: "Schildkröte sollte in der Sendung ein Andenken erhalten" (60 Prozent).
Dittrich und WDR wollen sich Zeit geben
23 Prozent sind allerdings der Meinung, Schildkrötes Hocker sollte in Zukunft unbesetzt bleiben. Zehn Prozent könnten sich mit einer Ersatzfigur für den Ein-Satz-Mann ("Halt die Klappe, ich hab Feierabend") anfreunden. Dass "Dittsche" nach Jarnachs Tod überhaupt nicht mehr auf Sendung geht, ist dagegen für die wenigsten eine Lösung (sechs Prozent).
Olli Dittrich und der WDR wollen sich mit einer Entscheidung über die Art und Weise der "Dittsche"-Fortsetzung noch Zeit lassen. Zunächst sei eine "angemessene Trauerphase" angebracht, hieß es. "Ich bin fassungslos und sehr, sehr traurig. Wir haben einen tollen Künstler, sehr lieben Freund und wunderbaren Menschen verloren", hatte Olli Dittrich zum Tod des 72-jährigen Jarnach gesagt.