Hamburg. Eigentlich wollten die Investoren 500.000 Euro in die Dessous von SugarShape investieren. Doch nach der TV-Show platzte der Deal.

500.000 Euro für zehn Prozent der Anteile an ihrem Online-Dessous-Unternehmen SugarShape – mit diesem Angebot sind Sabrina Schönborn (35) und Laura Gollers (28) aus Stelle am Dienstag in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ aufgetreten. 2,65 Millionen Zuschauer (10,2 Prozent Marktanteil) verfolgten den Auftritt der beiden Hamburgerinnen. Am Ende waren es die Investoren Judith Williams und Frank Thelen, die die geforderte Summe für allerdings 20 Prozent der Anteile in das Unternehmen der beiden Schwestern investieren wollten.

In der Sendung war die Freude darüber groß, am Mittwoch teilte Sabrina Schönborn gegenüber dem Hamburger Abendblatt allerdings mit: „Wir haben uns nach dem Dreh mit Judith und Frank zusammengesetzt und Strategien erarbeitet, aber am Ende festgestellt, dass es besser ist, wenn der Deal nicht zustande kommt.“ Böses Blut habe es nicht gegeben, ganz im Gegenteil, man habe sich sehr gut mit ihnen verstanden, so Schönborn. Die Arbeitsatmosphäre sei sehr gut gewesen. „In der Start-up-Szene ist es aber völlig normal, dass nicht jeder Deal funktioniert.“ Die genauen Gründe möchte sie nicht nennen.

Inzwischen haben sie einen neuen Investor

Für die beiden Schwestern, die die Frauenwelt „von schlecht sitzenden BHs befreien wollen“ und dafür sogar ein eigenes Größensystem entwickelt haben, ist das kein Grund zur Trauer: Mittlerweile haben sie einen anderen Investor gefunden. Wer das ist und in welcher Form er ihr Unternehmen unterstützt, wollen sie in einer Stellungnahme in wenigen Wochen bekannt geben.

Nur so viel verrät Sabrina Schönborn schon jetzt: „ Das neue Lager in Winsen haben wir bezogen, neue Ware ist geordert, und neues Personal konnten wir auch einstellen.“ Die Internationalisierung von SugarShape ist für kommendes Jahr angedacht. Es läuft rund für die Schwestern, die ihre Firma vor vier Jahren in ihrem Elternhaus im Steller Ortsteil Fliegenberg gegründet haben und ihr Büro vor einigen Monaten in den Channel Harburg verlegten.

Die Sendung habe ihre Erwartungen insgesamt deutlich übertroffen, sagt Sabrina Schönborn. „Wir haben am Dienstagabend eine kleine Party mit 80 Leuten bei uns im Foyer gefeiert und noch während der Ausstrahlung mussten unsere Mitarbeiterinnen im Live-Chat unzählige Aufträge abarbeiten.“ Die dreifache Bestellsumme von dem, was sie sich eigentlich für den gesamten Monat erhofft hatten, sei an diesem einen Abend eingegangen. „Wir sind super zufrieden.“ Auch wenn der Deal bei ihnen letztlich nicht zustande kam, ist Sabrina Schönborn sicher, dass es im Fernsehen kein besseres Format für einen Gründer gibt, sich zu präsentieren.