Hamburg. Der „Horizont“-Award geht an Funke-Manager Manfred Braun. Grabarz & Partner aus Hamburg wird als beste Agentur ausgezeichnet.

Es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass die Funke Mediengruppe dem Axel-Springer-Verlag Titel wie das Hamburger Abendblatt, „Hörzu“, „Bild der Frau“ oder „Berliner Morgenpost“ abgekauft hat. Für die Jury des renommierten „Horizont“-Awards steht aber schon nach so kurzer Zeit fest, dass sich der ehemalige Regionalverlag durch die Übernahme „zu einem der führenden Medienhäuser“ Deutschlands entwickelt hat.

Der Medienmanager sei seit Jahren ein wichtiger Taktgeber

Mehr noch: Das Gremium, zu dem unter anderem Julia Jäkel (Gruner + Jahr), Anke Schäferkordt (RTL) und Ex-„Spiegel“-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron gehören, wählte Manfred Braun zum Medienmann des Jahres 2015. Der 63-Jährige führt zusammen mit Michael Wüller die Funke Mediengruppe und wird „für seine herausragenden Leistungen im Bereich Medien“ geehrt. Wörtlich heißt es weiter: „Der Jury hat imponiert, mit welcher Konsequenz Manfred Braun die Funke Mediengruppe innerhalb von wenigen Jahren in eine neue Dimension gehievt hat. Die Jury würdigt mit dem Preis auch den Mut und die unternehmerische Weitsicht Brauns bei der Übernahme von Titeln wie dem Hamburger Abendblatt und ,Hörzu‘ von Springer.“ Zudem sei der in Aumühle lebende Medienmanager seit Jahren einer der wichtigsten Taktgeber der Branche.

Manfred Braun, der seine Karriere beim Hamburger Bauer Verlag begann, für den er 26 Jahre arbeitete, sagte in einem Gespräch mit dem Fachmagazin „Horizont“, dass er sich sehr freue, „dass das, was Funke in den vergangenen Jahren geleistet hat, jetzt anerkannt wird“. Das sei ja auch mal anders gesehen worden. Er verstehe den Preis „als Auszeichnung für unsere gesamte Mediengruppe“ und gab zu, nach der Übernahme der Springer-Titel schon das eine oder andere Mal „unruhig“ gewesen zu sein: „Umso glücklicher bin ich, wie gut sich die Dinge entwickeln.“

Damit hatten nicht alle in der Medienbranche gerechnet: Die Funke Mediengruppe sei nach dem Kauf zunächst „mit reichlich Spott bedacht worden“, schreibt „Horizont“. Und weiter: „Heute gelten die Essener als eine der treibenden Kräfte im deutschen Verlagsbusiness.“

Grabarz & Partner ist inzwischen eine der größten Kommunikationsagenturen

Das gilt im Bereich der Agenturen auch für ein Hamburger Unternehmen: Die Jury ehrt die Geschäftsführung von Grabarz & Partner, die mit rund 220 Mitarbeitern inzwischen zu den größten inhabergeführten Kommunikationsagenturen zählt. Die Hamburger wurden aus zwei Gründen prämiert: Die Agentur, so die Jury, sei „ein gelungenes Beispiel dafür, wie der Wechsel von einer starken Gründerpersönlichkeit zu einem breiter aufgestellten Managementteam gelingen kann“.

1993 hatte Andreas Grabarz die Agentur mit Ikea als erstem Kunden in Hamburg gegründet, sich 2012 aber aus der operativen Verantwortung verabschiedet. Ausgezeichnet wurden nun die Geschäftsführer Stefanie Kuhnhen, Thomas Eickhoff, Ralf Heuel und Reinhard Patzschke.

„Rechts gegen Rechts“ eine der häufigsten ausgzeichneten Arbeit

Auch im Bereich Kreation sind die Hamburger derzeit das Maß der Dinge. Die mit GGH Lowe entwickelte Aktion „Rechts gegen Rechts“ ist die am häufigsten ausgezeichnete Arbeit einer deutschen Agentur im internationalen Wettbewerb. Beim Kreativranking des Art Directors Club für Deutschland (ADC) erreichten die Hamburger 2015 sogar einen Rekordwert in der Geschichte des Wettbewerbs. Dieser berücksichtigt die fünf renommiertesten internationalen und nationalen Wettbewerbe ADC Deutschland, Cannes Lions, D&AD, One Show und LIA. Zu den großen Kunden der Agentur vom Schaartor zählen VW, Ikea Family, Congstar, Deichmann und der HVV.

Zudem gingen zwei „Horizont“ Awards an Opel. Vorstandschef Karl-Thomas Neumann und Marketingchefin Tine Müller konnten sich über den Preis freuen, der am 20. Januar 2016 in der Alten Oper in Frankfurt verliehen werden soll. Es ist die 33. Auszeichnung.