St. Georg. Der TV-Sender Hamburg 1 hat zum 17. Mal engagierte Hanseaten ausgezeichnet. 300 Gäste feierten im Hotel Atlantic.
Es ging um die wichtigen Dinge des Lebens. Um Emotionen, Engagement, Einsatz und Leidenschaft. Es ging um Menschen, die sich um Hamburg verdient gemacht und ihre Stadt auf ganz eigene Weise geprägt haben: Es ging um die „Hamburger des Jahres“. Die kürte der TV-Sender Hamburg 1 am Mittwochabend schon zum 17. Mal. Ausgezeichnet wurden neun Preisträger in sechs Kategorien. Zudem gab es einen Sonderpreis.
Zur Gala im Hotel Atlantic kamen fast 300 Gäste. Hamburg-1-Chefredakteur Michael Schmidt und Moderatorin Lisa Reimnitz, die durch das eineinhalbstündige Programm führten, warteten gleich zu Beginn mit einer Überraschung auf. Zum ersten Mal überhaupt wurde ein Sonderpreis übergeben. Für seinen unermüdlichen Einsatz als Olympiabotschafter zeichnete Michael Schmidt Unternehmer Alexander Otto aus. Dessen Fazit trotz des gescheiterten Olympiareferendums: „Es war eine fantastische Zeit. Es sind so viele Brücken gebaut worden, dass daraus sicher etwas Neues erwächst“, sagte Otto
Viel Applaus gab es auch für Klaus von Dohnanyi. Der SPD-Politiker, 87, einst Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister der Hansestadt, erhielt die Auszeichnung „Hamburger des Jahres 2015“ für sein Lebenswerk. Sein Laudator Jörg Dräger, Ex-Wissenschafts- und Gesundheitssenator, würdigte ihn: „Hamburg und Klaus von Dohnanyi, das gehört für mich zusammen, Sie prägen bis heute die Stadt – als jemand, der Weitsicht hat und zudem das politische Handwerk versteht. Sie sind ein Vordenker, einer, der Visionen hat, aber das Machbare nicht aus den Augen verliert.“
Hamburger des Jahres: Große Gala im Atlantic
In der Kategorie Sport freute sich HSV-Trainer Bruno Labbadia über die Auszeichnung. Vielen gilt er als Retter des lange abstiegsgefährdeten HSV, der es aktuell immerhin auf Platz neun der Bundesliga-Tabelle geschafft hat.
Axel Schneider, Leiter des Altonaer und des Harburger Theaters sowie der Hamburger Kammerspiele und des Hauses im Park Bergedorf, freute sich über die Auszeichnung als Hamburger des Jahres in der Kategorie Kultur. Fairness und Courage, das sind die Werte, für die Simone Herrmann und Julia Röder stehen – beide unermüdlich im Einsatz für Flüchtlinge. Herrmann als Ehrenamtliche.
Die Vorstandsassistentin Simone Herrmann gehörte zu den Initiatoren, die die Kleiderkammer in den Messehallen ins Leben riefen, die sich schnell zur größten Kleiderkammer der Stadt entwickelte. Julia Röder leitet die Flüchtlingsunterkunft für 600 Menschen des Landesbetriebs „Fördern & Wohnen“ in Billbrook. Beide legen Wert auf die Feststellung, dass sie die Auszeichnung nicht als persönliche Würdigung sehen, sondern sie vielmehr nur stellvertretend annehmen für all die ehrenamtlichen Helfer und professionellen Mitarbeiter von Stadt und Institutionen, die seit Monaten alles tun, um den hier ankommenden Flüchtlingen zu helfen.
Ihnen allen dankte Bürgermeister Olaf Scholz: „Sie sind ein Beispiel für die Willkommenskultur, ohne die es nicht geht!“ Nach der Auszeichnung gab es für die Preisträgerinnen Standing Ovations. Gewürdigt wurde auch das soziale Engagement von Antje Horn-Engeln, die als Vorstandsmitglied der Elterninitiative „Autismus Hamburg“ nicht nur Eltern von autistischen Kindern hilft, sondern alles daransetzt, das Thema Autismus in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. In der Kategorie Wirtschaft ausgezeichnet wurden Norbert Aust und Corny Littmann, die Väter der Schmidt-Familie, die erst kürzlich mit dem „Schmidtchen“ Nachwuchs bekommen hat – Engagement und Leidenschaft inklusive.