Berlin/Hamburg. Mehrere Sender ändern Programme. Mit Filmen und Gesprächspartnern soll der Lebensweg Helmut Schmidts nachgezeichnet werden.

Mehrere Sender ändern ihre Programme nach dem Tod von Helmut Schmidt. Im Ersten steht um 20.15 Uhr zum Gedenken an den Altbundeskanzler eine Sondersendung live aus dem Hauptstadtstudio auf dem Programm, wie die Programmdirektion in München mitteilte.

Mit Filmen und Gesprächspartnern soll der Lebensweg Schmidts nachgezeichnet werden: von seiner Zeit als Hamburger Innensenator über sein Amt als Bundeskanzler bis zu seinem Leben nach der Politik als Herausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“ und gefragter „Elder Statesman“, hieß es.

Als Gäste bei Moderator Rainald Becker haben sich unter anderem Hans-Ulrich Klose, ehemaliger Erster Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, der ehemalige WDR-Intendant Friedrich Nowottny und die Journalistin Sandra Maischberger angekündigt.

Dazu kommen um 23 Uhr der Nachruf „Helmut Schmidt - Hanseat und Staatsmann“ und um 23.45 Uhr eine Sondersendung von „Menschen bei Maischberger“ mit Schmidts wichtigsten Auftritten bei der ARD-Talkerin.

Das ZDF sendet um 19.20 Uhr ein „spezial“ mit dem Titel „Trauer um Helmut Schmidt“ und um 22.20 Uhr das Porträt „Ein Leben für die Politik“. Am Sonntag (15. November) sendet das ZDF ab 23.30 Uhr die Dokumentation „Das Wunder von Mogadischu“ über die Befreiung der Geiseln aus der Lufthansa-Maschine „Landshut“ im Jahre 1977.

Wichtige Stationen im Leben von Helmut Schmidt

 

1918: Am 23. Dezember wird Helmut Heinrich Schmidt als Sohn eines Volksschullehrers in Hamburg-Barmbek geboren

 

1939-1945: Soldat im Zweiten Weltkrieg

 

1942: Heirat mit seiner früheren Klassenkameradin Hannelore (Loki) Glaser

 

1945: Eintritt in die SPD

 

1962: Als Innensenator in Hamburg macht er sich einen Namen bei der Bewältigung der Flutkatastrophe

 

 1967-1969: Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion

 

1969-1972: Verteidigungsminister im ersten Kabinett von Willy Brandt

 

1972: Finanzminister im zweiten Kabinett Brandt

 

1974: Wahl zum Bundeskanzler (16. Mai) nach Rücktritt Brandts

 

1977: Die RAF nimmt Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer als Geisel, im Oktober wird die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführt. Schmidt gibt den Forderungen der Terroristen nicht nach. Schleyer wird ermordet, die Geiseln der „Landshut“ in Mogadischu befreit.

 

1982: Am 1. Oktober wird Schmidt durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt. Neuer Kanzler wird Helmut Kohl (CDU).

 

1983: Schmidt wird Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“

 

2010: Am 21. Oktober stirbt Loki Schmidt mit 91 Jahren.

 

2013 April: Die Familie des ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer macht ihren Frieden mit Schmidt. 36 Jahre nach Schleyers Tod verleiht sie Schmidt den Hanns-Martin-Schleyer-Preis

 

2013: Helmut Schmidt unterstützt vergeblich den ebenfalls aus Hamburg stammenden SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück

 

2015: Schmidt veröffentlicht das sehr persönliche Buch „Was ich noch sagen wollte“ über Lebenserinnerungen, Wegbegleiter und Vorbilder.

 

10. November 2015: Helmut Schmidt stirbt mit 96 Jahren in Hamburg.

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Das NDR Fernsehen bringt am Dienstag um 20.15 Uhr den Film „Hanseat und Staatsmann“ und um 22 Uhr den Beitrag „Helmut Schmidt - Lebensfragen“. Am Mittwoch kommen in der Gesprächssendung „DAS! - Gespräch zum Tod von Helmut Schmidt“ ab 22 Uhr Weggefährten, Parteifreunde und politische Beobachter zu Wort. Der Radiosender NDR 2 streicht am heutigen Dienstag die Sendung "Hitmix" und nimmt Partymusik aus dem Programm.

Bei Phoenix ist am Dienstag nach der „Tagesschau“ ab 20.15 Uhr eine Dokumentation über Schmidt zu sehen. Auch die „Phoenix Runde“ um 22.15 Uhr wird sich mit Leben und Leistung des Altkanzlers beschäftigen. Aktuelle Informationen soll die Sendung „Der Tag“ ab 23 Uhr bieten.