Hamburg/Hannover. Muskelspiele von Ver.di kurz vor neuen Verhandlungen. Wegen des Warnstreiks kam es zu Sendeausfällen beim NDR.
Kurz vor den neuen Tarifverhandlungen am Montag hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di mit einem Warnstreik beim NDR ihre Muskeln spielen lassen. Dabei haben nach Gewerkschaftsangaben 150 Mitarbeiter in Hamburg und Hannover ihre Arbeit kurzzeitig niedergelegt. Es soll im Dritten Programm bei NDR Aktuell zu Sendeausfällen am Freitagmittag gekommen sein.
Der NDR bestätigte, dass zwei "Newsflash"-Ausgaben um 11.28 Uhr und 12.15 Uhr von 100 Sekunden Länge nicht gezeigt worden seien (außer im Internet). Ein Sprecher sagte, das sei aber vermutlich nur wenigen aufgefallen, weil diese kurzen Nachrichtensendungen ohnehin in keinem Programm angekündigt seien.
Der Warnstreik hat sich auch auf das Landesfunkhaus in Hannover erstreckt. Ver.di verlangt von den Arbeitgebern ein „angemessenes“ Tarifangebot zur Erhöhung der Gehälter und Honorare für die Festangestellten und die freien Mitarbeiter. Außerdem wolle man sichergehen, dass der NDR nicht die Axt an die Betriebsrenten legt.
Ver.di-Sekretär Wolfgang Kreider sagte, die Gewerkschaft sei dem NDR „weit“ entgegengekommen. „Trotzdem bleibt die Geschäftsführung seit Frühjahr bei ihrem Standpunkt und dem Versuch, in die betriebliche Altersvorsorge der Beschäftigten einzugreifen“.
Der erste Warnstreik bei der Tagesschau seit 15 Jahren hatte den NDR Anfang Oktober getroffen.