Lokstedt. Gehaltverhandlungen stocken, Ver.di bestreikt den NDR. Grafiker der Tagesschau legten die Arbeit nieder, in Hannover war noch mehr los.
Das gab es seit gut 15 Jahren nicht: Bei der Tagesschau der ARD in Hamburg-Lokstedt wurde gestreikt. Es war zwar "nur" die Grafik, aber ohne die grafischen Elemente ist auch Deutschlands berühmteste Nachrichtensendung nicht aktuell. Die Gewerkschaft Ver.di hatte zu den Warnstreiks beim NDR in Hamburg und Hannover aufgerufen, weil die Tarifverhandlungen mit dem Norddeutschen Rundfunk offenbar nicht vorankommen. Im Landesfunkhaus Hannover haben laut Ver.di 70 Mitarbeiter gestreikt – von 8.30 bis nach 10 Uhr.
Bei der Tagesschau soll die Grafik von 10 Uhr an die Arbeit niedergelegt haben. Es habe Solidaritätsaktionen von anderen Mitarbeitern gegeben.
Ver.di-Sekretär Wolfgang Kreider sagte: „Der NDR versucht, in der aktuellen Tarifrunde eine Kürzung der betrieblichen Altersversorgung zu erzwingen. Dazu benutzt er die Verhandlungen über Honorare und Gehälter." Die Gewerkschaft lasse sich nicht erpressen. Schon im Streit zwischen Lufthansa und Piloten ist es um die Altersversorgung gegangen. Am Freitag wird wieder zwischen NDR und Ver.di verhandelt.