Bremen/Köln. Doch das Quoten-Tief von “Deutschland sucht den Superstar“ ist nicht aufzuhalten. RTL macht weiter – auch mit Dieter Bohlen und Heino?

Eine maue TV-Quote und ein kurzer Schock nach dem abgebrochenen Finale von "Germany's Next Topmodel" haben das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" bei RTL überlagert. Spielte da noch eine Rolle, dass ein Balladensänger aus Hessen gewann? Severino Seeger ist aber ein würdiger Sieger inmitten eines seltsamen Feldes. Die Gewinnprämie von 500.000 Euro nimmt der IT-Mitarbeiter sicher gerne mit.

„Ich kann das nicht glauben, das ist ein Traum“, sagte Seeger. Der Sohn eines Italieners tritt seit Jahren als Party-Sänger auf. Von den bislang zwölf RTL-„Superstars“ sind damit neun männlich und drei weiblich.

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Nach der Bombendrohung beim Finale der ProSieben-Show GNTM von Heidi Klum hatte RTL die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen lassen. Die Show vor etwa 11.000 Zuschauern in der Bremer Arena verlief ohne Zwischenfälle. Knapp 10.000 Menschen waren am Donnerstag in Mannheim nach einem anonymen Anruf beim „Topmodel“-Finale in Sicherheit gebracht worden. Die Show wurde abgebrochen und wird nun wiederholt, eine Aufzeichnung am 28. Mai gesendet.

Für die jüngste „DSDS“-Staffel hatte der Privatsender RTL das Format überarbeitet. Die Kandidaten gingen erstmals auf Tour nach Thailand, in den österreichischen Skiort Ischgl oder ins Sauerland. Bis auf das Finale ersetzten Aufzeichnungen die aufwendigen Live-Shows. Die Quoten blieben dennoch mäßig.

Die Finalshow 2015 sahen 4,4 Millionen Zuschauer (16,3 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum). Beim „DSDS“-Finale hatte es bis zum vorigen Jahr einen Trend nach unten gegeben: 2014 gab es die bislang schlechteste TV-Quote mit etwa 3,8 Millionen, 2013 sahen 4,6 Millionen zu, 2012 noch 4,7 Millionen. Davor waren es stets mehr als fünf, sechs oder gar sieben Millionen. Die erste Finalshow mit Sieger Alexander Klaws sahen im März 2003 sogar 12,8 Millionen. RTL will die seit 2002 laufende Castingshow auch 2016 fortsetzen.

Während der dreistündigen Live-Show – moderiert von Oliver Geissen – schlug Sieger Seeger erst den 30-jährigen Antonio Gerardi aus Hemer im Sauerland und dann in der letzten Abstimmung mit 59 Prozent die 17 Jahre alte Viviana Grisafi aus dem hessischen Offenbach.

Die Zuschauer in der Halle feuerten die drei Kandidaten, die alle italienische Wurzeln haben, lautstark an. Die Top drei hatten sich gegen mehr als 30.000 Bewerber durchgesetzt. In den vergangenen Jahren waren die polnische Sängerin Aneta Sablik (2014) sowie die Schweizer Talente Beatrice Egli (2013) und Luca Hänni (2012) zum „Superstar“ gekürt worden.

Mit zwei romantischen Balladen und einem eigens komponierten Stück („Hero Of My Heart“) überzeugte Severino Seeger Publikum und Jury. „In der ganzen Staffel hast du Gänsehaut geliefert“, sagte Oberjuror Dieter Bohlen. An seiner Seite saßen diesmal der Schlagersänger Heino, die Sängerin Mandy Capristo und DJ Antoine. Heino, 76, beschrieb den Auftritt des glücklichen Siegers als „supergeil“.