Hamburg/Hannover. In Hannover entscheidet sich heute, wer beim ESC-Finale antreten darf. Conchita Wurst hält dabei ein Ständchen außer Konkurrenz.
Die großen Namen des deutschen Popbusiness, sie scheinen sich einmal mehr verabschiedet zu haben aus dem Rennen um den Startplatz für den Eurovision Song Contest. Allzu sehr wundern muss man sich darüber nicht. Was für den DFB-Pokal im Fußball gilt, scheint auch beim Vorentscheid um den deutschen ESC-Kandidaten zu gelten: Dieser Wettstreit folgt eigenen Regeln. 2013 konnten sich die notorisch erfolgreichen Söhne Mannheims genauso wenig gegen den Dudelpop von Cascada durchsetzen wie ein Jahr später Unheilig gegen Elaiza.
Entsprechend muss man unter den acht Startern, die am heutigen Abend live in Hannover um die Gunst des TV-Publikums ansingen, ein wenig suchen, um Namen zu finden, die einem bekannt vorkommen. Das Duo Mrs. Greenbird hat zumindest unter Casting-Show-Anhängern seine Fans, die Kölner gingen vor knapp dreieinhalb Jahren als Sieger aus der letzten Staffel von „X-Factor“ hervor. Nach dem direkt im Anschluss veröffentlichten Debütalbum wurde es aber eher still um die beiden. Die Teilnahme bei „Unser Song für Österreich“ darf dann wohl auch eher als erweiterte Promo-Maßnahme für den Ende vergangenen Jahres erschienenen zweiten Langspieler „Postcards“ gelten. Vom Quartett Laing hat man ebenfalls seit ihrem Hit „Morgens immer müde“ wenig gehört, aber zumindest weiß man schon ungefähr, was einen bei deren Auftritt erwartet. Auch die vier Berlinerinnen haben inzwischen ein zweites Album, auch dieses dümpelt im eher mittelerfolgreichen Bereich vor sich hin.
Die anderen sechs Starter sind zum Gutteil relativ unbeschriebene Blätter, was den Auftritt vor ganz großem Publikum angeht: Andreas Kümmert hat 2014 bei „The Voice of Germany“ gewonnen, und die Mittelalter-Barden von Faun sind zumindest in dieser Szene ein Begriff. Was einem aber von Fahrenhaidt, von Alexa Feser, Noize Generation und der Wildcard-Gewinnerin Ann Sophie in Sachen Glamour, Drama und große Gefühle kredenzt wird, bleibt abzuwarten.
Neben den Wettbewerbern wird die Vorjahressiegerin Conchita Wurst einen Song zum Besten geben. Darüber hinaus sind Mark Forster und Stefanie Heinzmann als Showacts gebucht worden. Moderiert wird die Live-Show von Barbara Schöneberger. Für den Gewinner der Publikumsabstimmung ist danach bis zum 23. Mai ESC-Pause. Dann steigt das große Finale des 60. Eurovision Songcontest in der österreichischen Hauptstadt Wien.
„Unser Song für Österreich“,