Der Business-Rapper kauft sich eine Streaming-Firma und wandelt auf den Spuren von Dr. Dre. Konkurrent Spotify sammelt eine halbe Milliarde von Investoren ein.
Stockholm/New York. Das zahlt ein geschäftstüchtiger Business-Rapper wie Jay-Z doch aus der Portokasse: Für umgerechnet knapp 50 Millionen Euro will Rap-Star und Beyonce-Gatte Jay-Z einen eigenen Musikdienst kaufen. Der 45-Jährige will die schwedische Firma erwerben, die hinter dem auch in Deutschland aktiven Abo-Service WiMP und dem US-Ableger Tidal steckt. Das Kaufangebot sind 464 Millionen Schwedische Kronen (49,5 Mio Euro). Jay-Z hat laut “Forbes“ ein Vermögen von rund 530 Millionen Dollar. Jay-Z wandelt damit auf den Spuren von Rapper Dr. Dre, der den Musikdienst Beats mitgegründet hat und später durch den Verkauf von Beats an Apple einen Milliarden-Deal abschließen konnte.
WiMP und Tidal spezialisieren sich auf das Streaming von Musik in hoher Qualität. Beim Streaming werden die Songs direkt aus dem Netz abgespielt. WiMP hat nach bisherigen Informationen rund eine halbe Million Kunden in Deutschland, Polen, Schweden, Norwegen und Dänemark. Marktführer Spotify hat weltweit 60 Millionen Nutzer, von denen jeder Vierte auch ein zahlender Abo-Kunde ist.
Spotify will sich derweil laut Medienberichten rund halbe Milliarde Dollar bei Investoren besorgen. Die Firma solle dabei insgesamt mit sechs Milliarden Dollar bewertet werden, berichtete das „Wall Street Journal“. Nach Informationen der „Financial Times“ könnten es sogar acht Milliarden Dollar werden. Die Bewertung entscheidet darüber, welchen Anteil an einer Firma die Investoren für ihr Geld bekommen.
Bei der vergangenen Finanzierungsrunde im Jahr 2013 war Spotify laut Medienberichten mit vier Milliarden Dollar bewertet worden. Das Start-up aus Schweden gilt als Marktführer bei Streaming-Diensten, bei denen die Musik direkt aus dem Netz abgespielt wird.
Während sich die legale Musik-Nutzung von CD-Kauf und Downloads hin zu Abo-Modellen verlagert, steigt auch die Konkurrenz. Als ausschlaggebend für den Erfolg gilt es, den Nutzern eine Orientierung in der Masse von Millionen Songs zu bieten.
Spotify tritt gegen Rivalen wie Deezer, Napster, Rdio oder Juke an. Apple übernahm im vergangenen Jahr für drei Milliarden Dollar den Kopfhörer-Anbieter Beats, zu dem auch ein Streaming-Dienst gehört. Beats Music ist bisher nur in den USA aktiv, laut Medienberichten plant der iPhone-Konzern aber eine baldige internationale Expansion.