Damit setzt Gruner + Jahr den angekündigten Sparkurs weiter in konkrete Maßnahmen um. G+J will in den kommenden drei Jahren insgesamt bis zu 400 Stellen streichen, um 75 Millionen Euro einzusparen.

Hamburg. Gruner + Jahr (G+J) setzt den angekündigten Sparkurs weiter in konkrete Maßnahmen um. Die „Brigitte“-Gruppe sowie die „Geo“-Magazine werden neu strukturiert – mit personellen Konsequenzen. Neun schreibenden Redakteuren und zwei weiteren Mitarbeitern wird bei der „Brigitte“ betriebsbedingt zum Jahresende gekündigt. „Geo“ verliert Anfang 2015 sechs Mitarbeiter, „Geo Saison“ und „Geo Special“ zur gleichen Zeit zusammen acht. Damit verzichten die Redaktionen von „Brigitte“, „Brigitte Woman“ und „Brigitte Mom“ in Zukunft völlig auf ausschließlich schreibende Redakteure. Bei „Geo“ werden die Abteilungen Titelgrafik, Bildforensik, Infografik und Kartografie geschlossen. Die Redaktionen von „Geo Special“ und „Geo Saison“ sollen zu einer verschmolzen werden. G+J will in den kommenden drei Jahren insgesamt bis zu 400 Stellen streichen. So soll ein Sparziel von insgesamt 75 Millionen Euro erreicht werden.

Bei der „Brigitte“ sollen die Zeitschriften der Dachmarke künftig von einem „Kompetenzteam“ geleitet werden. Es soll aus Mitgliedern der Chefredaktion, Chef vom Dienst, geschäftsführender Redakteurin, Textchef, Ressort- und Redaktionsleitern bestehen. „Durch diese Strukturumstellung holt ‚Brigitte‘ mehr Vielfalt und Potenzial von außen rein“, heißt es verlagsintern. Ziel sei es, „Deutschlands modernste Frauenzeitschriftenredaktion“ zu werden. Zurzeit sind in der „Brigitte“-Printredaktion 71 Mitarbeiter tätig, dazu kommen 19 Online-Redakteure.

Für „Geo Saison“ und „Geo Special“ sieht der Verlag vor, künftig verstärkt auf Produktionen zu setzen, die extern eingekauft werden, beide Magazine sollen in der Verantwortung einer zentralen Chefredaktion, Artdirektion und Bildredaktion entstehen. Bei „Geo“ soll der Anteil extern eingekaufter Inhalte ebenfalls sukzessive steigen, ist zu hören. Auch hier werden Dienstleistungen künftig verstärkt zentralisiert oder gleich ausgelagert. Auslöser für die Sparmaßnahmen sowohl bei den Frauen- wie auch bei den Reisezeitschriften sind die rückläufigen Erlöse im Verkaufs- und Anzeigenbereich.

Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken warf dem G + J-Management „soziale Verantwortungslosigkeit in Reinform“ vor. Mit der Neustrukturierung vernichte G+J qualifizierte Redaktionsarbeitsplätze. „Das steht in krassem Widerspruch zum offiziellen Ziel der Verlagsspitze, Gruner + Jahr zum Haus der Inhalte auszubauen.“ Bereits im September hatte G+J angekündigt, beim Magazin „Stern“ 26 Mitarbeiter entlassen zu müssen.(vob/josi)