Seit den 90ern verfolgt Wulf Beleites die Idee einer Zeitschrift für Hundehasser. Nach erfolgreichem Crowdfunding kommt jetzt die Nullnummer von „Kot & Köter“ auf den Markt. Die Leser erwarten aggressive Berichte.

Hamburg. Seit mehr als 20 Jahren plant der Hamburger Journalist Wulf Beleites eine Zeitschrift für Hundehasser – jetzt ist die erste Ausgabe von „Kot & Köter“ erschienen. Das teilte Wulf Beleites auf der Webseite des Projektes mit. Der 66-jährige Gerichtsreporter und Satire-Texter hatte im Internet Geld bei Unterstützern des Vorhabens gesammelt. „Das Crowdfunding war erfolgreich, die Nullnummer liegt jetzt vor, der Versand an die Unterstützer und Abonnenten ist fast abgeschlossen.“

7,80 Euro steht als Kaufpreis auf der Titelseite, an Kiosken ist „Kot & Köter“ noch nicht erhältlich. „Doch jetzt fängt die Arbeit erst richtig an“, heißt es im Editorial. Das Ziel: vier Ausgaben pro Jahr à 5000 Stück. An diesem Freitag will Beleites in der Schanze sein Printprodukt vorstellen.

„Die Programmatik von „Kot & Köter“ ist sehr einfach“, schildert Beleites auf der Internetseite der Zeitschrift. „„Kot & Köter“ macht keinen Hehl daraus, dass die Autoren eindeutig etwas gegen die Vierbeiner und ihre Halter haben. „Kot & Köter“ versteht sich dabei jedoch nicht als engagiertes Zentralorgan aufgebrachter „Elterninitiativen gegen Hundehäufchen auf Kinderspielplätzen“, sondern als unsentimentale und intelligente Abrechnung mit dem Mythos vom besten Freund des Menschen.“

Zu den ersten Artikeln gehört eine „Kleine Phänomenologie des Nuttenpudels“. Dort wird die „bedingungslose und schamfreie Allianz zwischen Pudel und Rotlicht“ beschrieben. Daneben eine Hassschrift über Möpse: „Plötzlich kam diese kleine, miese Töle nicht um die Ecke, nicht hinterrücks, sondern irgendwie von unten angekrochen.“ Ganz ernst gemeint sind die Pamphlete offensichtlich nicht, zeugen allerdings von großer Distanz zum besten Freund des Menschen. Die abgedruckten Leserbriefe von Hundefreunden sind schon schärfer: „So ein krankes Schwein!“ ist einer der harmloseren Sätze.

Die Idee zu dem Projekt hatte Beleites seit Anfang der 90er Jahre verfolgt, nachdem er sich mit drei Kollegen in der Eimsbütteler Kneipe Fasan in einer Bierlaune Gedanken machte über „die überflüssigste und überfälligste Zeitschrift, die Deutschland braucht“. Es folgte zahlreiche Medienanfragen und Auftritte in TV-Shows wie „Arabella“ oder „Schreinemakers live“. Für Druck und Honorare von „Kot & Köter“ benötigte Beleites früheren Angaben zufolge 7000 Euro.

Bedienen soll „Kot & Köter“ klassische Ressorts wie Kultur, Wirtschaft oder Sport. Angedacht sind Themen wie „Bekiffte Tölen – Die Wahrheit über den sogenannten Drogenspürhund“ oder „Schießt alle Hunde auf den Mond – Die wahre Geschichte über Laika, den ersten Hund im Weltall“. Die Berichterstattung solle aggressiv, witzig, pseudoernst, (real)satirisch, nicht betroffen, nicht anklagend und nicht aufklärerisch erfolgen.