So richtig in Fahrt kommen wollen die Promis im Sat.1-Container noch nicht, die Zuschauer wenden sich schon ab. Der „Tatort“ kratzt dagegen an der Zehn-Millionen-Marke, auch Inga Lindström begeistert.
Hamburg/Baden-Baden. Oliver Pocher versucht zwar verzweifelt, seine Sendung via Twitter zu promoten, doch so richtig fruchten will der Aktionismus des „Promi Big Brother“-Moderators offenbar noch nicht. Denn nur zwei Tage nach dem Start befindet sich das Sat.1-Format schon im Quotensinkflug.
Wollten den Einzug von David Hasselhoff, Jenny Elvers-Elbertzhagen und ihren acht Mitbewohnern in den Container noch 3,21 Millionen Zuschauer sehen, verfolgten die Ausstrahlung am Sonntag nur noch durchschnittlich 1,88 Millionen Zuschauer (8,3 Prozent Marktanteil).
Tags zuvor hatten sich dem TV-Knast immerhin noch 2,23 Millionen zugeschaltet. Der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 betrug am Sonntag nur noch 12,3 Prozent.
Zum Vergleich: Das RTL-Trashformat „Schwiegertochter gesucht“ zog mit seiner dritten Folge insgesamt 3,57 Millionen Zuschauer in seinen Bann (12,3 Prozent) - fast doppelt so viele wie „Promi Big Brother“.
Bei den Kritikern stößt die Container-Show bislang auf verhaltene bis bissige Reaktionen: „Die Auftakt- und Einzugssendung von ‚Promi Big Brother‘ geriet gestern auch für Trash-Connaisseure zu einer zähen Angelegenheit“, schrieb „Spiegel-Online“ am Sonnabend.
„Harm- und zahnlos nahmen Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn die Parade der Tragik-Prominenz ab.“ Auch „bild.de“ zeigte sich wenig begeistert: „Die Feuertaufe von ‚Promi Big Brother‘ war in Sachen Kreativität und Spielwitz alles andere als heiß.“
Österreich-“Tatort“ holt Tagessieg
Weitaus besser lief der Sonntag für die ARD. Der „Tatort: Angezählt“ aus Österreich holte sich mit 9,43 Millionen Zuschauern (27,5 Prozent) klar den Tagessieg. Auch beim jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren siegte der Krimi mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer als Ermittler mit 21,7 Prozent Marktanteil.
Auch die Talkrunde mit Günther Jauch im Anschluss sahen in der Spitze 6,00 Millionen Zuschauer. Im Schnitt kam der Moderator auf immerhin 4,57 Millionen Zuschauer.
Auf Platz zwei lag am Sonntag jedoch das ZDF-Melodram „Herz aus Eis“ aus der Reihe der Inga-Lindström-Verfilmungen - 5,95 Millionen Zuschauer (17,4 Prozent) schalteten den Film mit Markus Knüfken, Carin C. Tietze und Philippe Brenninkmeyer ein.
Recht gut lief die Sat.1-Krimiserie „Navy CIS“, die in einer Doppelfolge 3,84 Millionen (11,3 Prozent) und 3,41 Millionen Zuschauer (10,5 Prozent) erreichte.
Das ProSieben-Science-fiction-Abenteuer „Ich bin Nummer Vier“ mit Timothy Olyfant und Teresa Palmer brachte es auf 3,52 Millionen Zuschauer (10,9 Prozent), während sich der private Marktführer RTL beim Fantasydrama „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde“ mit 1,38 Millionen Zuschauern (4,4 Prozent) zufriedengeben musste.
ZDF in der Jahreswertung vorne
Die Bayern-Wahl war für CSU-Chef Horst Seehofer ein Erfolg, für ARD und ZDF weniger. Die Wahlsendung im „Ersten“ erreichte zwischen 17.30 und 18.50 Uhr 2,14 Millionen Zuschauer (11,0 Prozent), die „Berliner Runde“ ab 19.30 Uhr 2,56 Millionen (9,1 Prozent). Im ZDF waren zwischen 17.45 und 19 Uhr 1,86 Millionen Zuschauer (9,0 Prozent) dabei.
In der Jahresgesamtwertung steht das ZDF mit 12,9 Prozent weiter auf Platz eins. Es folgt die ARD mit 12,1 Prozent. RTL erreicht 11,4 Prozent. Sat.1 folgt dahinter mit 8,2 Prozent vor Vox und ProSieben gleichauf mit 5,6 Prozent. RTL II kommt auf 4,1 Prozent, Kabel eins auf 4,0 Prozent und Super RTL auf 2,0 Prozent.