Der langjährige ARD-Korrespondent zeigte in der Fußball-Halbzeitpause einen Hang zu literarischen Vergleichen. Eine individuelle Abschiedsformel gab es zur Premiere hingegen noch nicht.
Hamburg. Eines stand von vornherein fest: Den berühmten letzten Satz würden die Fernsehzuschauer von Thomas Roth in seiner ersten Sendung nicht hören. Bekanntlich wünschte Ulrich Wickert dem TV-Publikum „eine geruhsame Nacht“. Tom Buhrow verabschiedete sich mit der Feststellung, dass morgen ein neuer Tag sei. Roth beließ es am Ende seiner ersten „Tagesthemen“ bei einem „zurück zu Gerhard Delling“. Schließlich war die Premiere ja nur eine verkürzte Ausgabe in der Halbzeitpause eines Fußballspiels. Seine endgültige Abschiedsformel will Roth frühestens diesen Dienstag präsentieren.
Eingeführt hatte sich der Neue zu Beginn der Sendung mit dem Satz: „Sie sehen mich an dieser Stelle zum ersten Mal.“ Auch dass er die „Tagesthemen“ „die nächsten Jahre“ zu moderieren gedenkt, ließ Roth die Zuschauer wissen.
Auffällig war sein Hang zu literarischen Vergleichen: Der Prozess um einen türkischen Geheimbund von Militärs, Journalisten und Wissenschaftlern erinnerte Roth an einen „Fantasy Roman“. Und weil bei den Enthüllungen in der NSA-Affäre immer neue Schichten sichtbar würden, verglich er sie mit dem „Häuten einer Zwiebel“, was wiederum an den gleichnamigen Roman von Günter Grass gemahnte. Nach nur sieben Minuten waren Roths erste „Tagesthemen“ vorbei.