Der Begriff ist der Sprachwissenschaftlerin Nina Janich nicht aus der Berichterstattung vertraut: eher mit „Rettungsschirm” gerechnet.

Darmstadt. Überrascht über die Entscheidung zum Wort des Jahres hat sich die Sprachwissenschaftlerin Nina Janich geäußert. Der von der Gesellschaft für deutsche Sprache ausgewählte Begriff „Rettungsroutine“ sei ihr aus der Berichterstattung rund um die Euro-Rettung nicht vertraut, sagte die Sprecherin der Jury Unwort des Jahres am Freitag.

Zwar sei es berechtigt, einen Begriff aus dem Euro-Kontext auszuwählen, da es sich dabei um eines der „großen Themen“ des Jahres handele, sagte die Linguistikprofessorin an der Technischen Universität Darmstadt. Sie habe aber eher mit einem Wort wie „Rettungsschirm“ gerechnet, da es viel verbreiteter und darum „signifikant“ für das Jahr sei. „’Rettungsroutine’ hingegen überrascht mich.“