Mit dem Staffelfinale stellt sich auch die Frage, ob es eine Fortsetzung der Show, die mit sinkenden Quoten zu kämpfen hat, geben wird.

Berlin. Zum letzten Mal in diesem Jahr wird Thomas Gottschalk am Samstag (15. Dezember, 20.15 Uhr) am Jury-Pult des „Supertalents“ sitzen. Seit Mitte September flimmert die sechste Staffel der RTL-Castingshow mit dem „Wetten, dass..?“-Urgestein und den Mitjuroren Dieter Bohlen und Michelle Hunziker über den Bildschirm. Im Live-Finale kurz vor Weihnachten entscheiden die Fernsehzuschauer, welcher Kandidat „Supertalent 2012“ wird. Ob Gottschalk, der sich für seinen neuen Job einiges anhören musste, auch im kommenden Jahr mal mehr, mal weniger talentierte Castingteilnehmer begutachtet, ist derzeit offen. Genauso, ob es generell eine neue Staffel von „Das Supertalent“ geben wird.

Das werde nach dem Ende der aktuellen Staffel entschieden, teilte ein RTL-Sprecher mit. „Wir werden diese Frage möglichst zeitnah nach dem Finale beantworten.“ Die Frage, ob es für RTL denkbar wäre, dass Gottschalk auch gleichzeitig für die ARD arbeitet, ist für den Sender somit derzeit rein spekulativ, wie es heißt.

Seit einiger Zeit sieht es zunehmend danach aus, dass der 62-Jährige nach der Absetzung seiner quotenschwachen Vorabendsendung „Gottschalk Live“ im Ersten in naher Zukunft zur ARD zurückkehrt. „Wir reden mit ihm über konkrete Pläne. Er soll wieder auf die Samstagabendbühne“, hatte die ARD-Vorsitzende Monika Piel Ende November im Magazin „Stern“ gesagt.

Entscheidungen sind seitdem offensichtlich noch nicht gefallen. „Wir sind weiter in Gesprächen mit ihm“, sagte eine WDR-Sprecherin aktuell auf Anfrage.

Gottschalk selbst hatte in der ZDF-Talksendung seines „Wetten, dass..?“-Nachfolgers Markus Lanz vor Kurzem versichert, diesem am Samstagabend in der ARD keine Konkurrenz machen zu wollen: Im öffentlich-rechtlichen Bereich halte er es für völlig unsinnig, wenn es eine Programmplanung gebe, „wo der Lanz im ZDF unterwegs ist und ich in der ARD – das halte ich für Quatsch“, sagte der Entertainer.

Zu seinem Einsatz beim „Supertalent“ sagte Gottschalk Anfang dieses Monats in der „Bild“-Zeitung, er habe erst spät in dieses Format reingefunden und glaube, da sei „noch viel rauszuholen“. Jetzt wolle er erst einmal die Liveshows abwarten und dann mit allen Beteiligten über die Zukunft reden. „Was dabei rauskommt, wird man sehen“, betonte er. Mit der Show hat er sich nach eigenem Bekunden mittlerweile angefreundet: „Das ’Supertalent’ ist viel besser als sein Ruf. Es hat leider auch bei mir etwas gedauert, bis ich das begriffen habe. Deswegen saß ich da manchmal mit einem Leidensblick, für den es keinen Grund gab.“

Das diesjährige Finale der Castingshow – in das es unter anderen ein „Hänschen klein“ singender Papagei sowie Ex-„DSDS“-Kandidatin Juliette Schoppmann geschafft haben – hat am Samstag reichlich TV-Konkurrenz: Im ZDF wird ab 20.15 Uhr die TV-Spendengala „Ein Herz für Kinder“ übertragen. Bei ProSieben will Stefan Raab in seiner Mehrkampfshow „Schlag den Raab“ den Rekordjackpot von 3,5 Millionen Euro gegen einen Publikumskandidaten verteidigen – und mit vier Millionen ins neue Jahr gehen.

Die aktuelle „Supertalent“-Staffel schalteten bisher im Schnitt 5,09 Millionen Zuschauer ein, das entsprach einem Marktanteil von 16,5 Prozent. Die Quoten seien zwar niedriger als im vergangenen Jahr, sagte der RTL-Sprecher, „aber es ist so, dass allgemein alle Sender und alle Sendungen niedrigere Quoten haben als letztes Jahr. Insofern sind wir mit den Quoten vom ’Supertalent’ nach wie vor sehr zufrieden, da sie nach wie vor auf einem hohen Niveau liegen und die Show so für uns ein Erfolg war.“

Durchschnittlich knapp acht Millionen Zuschauer hatte noch die vierte Staffel im Jahr 2010 erreicht. In der vergangenen Runde im Herbst und Winter 2011 musste das Format bereits Federn lassen: Im Schnitt 6,67 Millionen Zuschauer schalteten ein, der Marktanteil lag bei 31 Prozent.