ARD, ZDF, RTL und Sat.1 zogen mit ihren Nachrichtenformaten im ersten Quartal 2012 so wenige Zuschauer wie nie in den letzten 20 Jahren an.
Hamburg. Die großen deutschen TV-Nachrichtensendungen werden von immer weniger Zuschauern verfolgt. Dies ist das Ergebnis einer Quotenauswertung von media control für die ersten drei Quartale 2012. Danach haben die "Tagesschau" der ARD und die ZDF-"heute"-Sendung in den letzten 20 Jahren niemals niedrigere Quoten erzielt. Die "Tagesschau" im Ersten sahen in den ersten neun Monaten nur noch 4,92 Millionen Zuschauer. Sie verfehlte damit erstmals die Fünf-Millionen-Marke. 2002 war die "Tagesschau" auf 5,98 Millionen, 1992 auf sogar 8,33 Millionen Zuschauer gekommen.
Noch dramatischer sieht es für die "heute"-Nachrichten aus, die im Vergleich zu 1992 mehr als die Hälfte ihrer Zuschauer verloren. Damals verfolgten noch 6,99 Millionen Menschen die ZDF-Sendung. Heute sind es nur noch 3,23 Millionen. Verluste mussten auch die Privaten hinnehmen: "RTL aktuell" fiel mit 3,48 Millionen Zuschauern auf das Niveau von 2006 zurück. Für die "Sat.1 Nachrichten", die auf 1,79 Millionen Zuschauer kommen, lief es zuletzt 2009 schlechter, als deren Zahl bei 1,64 Millionen lag.
Die Ausstrahlung von "Tagesschau" und "heute" bei 3Sat, Phoenix und den dritten Programmen der ARD wurden von media control jedoch ebenso wenig berücksichtigt wie die in den Digitalkanälen von ARD und ZDF, die es 1992 noch gar nicht gab. Auch dass Nachrichten aller Sender jederzeit im Internet und auf mobilen Medien zu sehen sind, fand keine Berücksichtigung.