Der Vertrag als Boxmoderator wird nicht verlängert. Hartmann kritisiert die Entscheidung. Hartmanns Nachfolge tritt Alexander Bommes an.

München. Für Sportmoderator Waldemar Hartmann gibt es keine Zukunft mehr in der ARD. Der Ende 2012 auslaufende Vertrag mit dem langjährigen Boxmoderator werde nicht verlängert, teilte das Erste am Mittwoch mit. Hartmanns Nachfolge tritt NDR-Sportmodeator Alexander Bommes an. Er wird das Geschehen im und am Ring mit dem ARD-Boxexperten Henry Maske analysieren. Hartmann reagierte verwundert auf die Entscheidung der ARD-Sportchefs.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky dankte Hartmann für seine „kompetente und leidenschaftliche Begleitung der Boxübertragungen“. Der Sportjournalist war seit 2000 als Boxmoderator im Einsatz. Die ARD wies in ihrer Mitteilung auf das Alter Hartmanns hin, der im nächsten Jahr 65 wird.

Seine Zukunft im Ersten war nach dem Aus für die Fußball-Talkshow „Waldis Club“ ohnehin ungewiss. Im Juli hatte Hartmann das Angebot abgelehnt, die Sendung um ein Jahr fortzusetzen. In diesem Zusammenhang hatte er die Senderverantwortlichen scharf kritisiert.

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„Ich bin sehr verwundert über die Begründung der ARD“, sagte Hartmann der Nachrichtenagentur dapd. Diese passe schlecht zu dem Lob Balkauskys, der ihm ja Kompetenz und Leidenschaft attestiere. „Mehr kannst du in diesem Beruf nicht erreichen. Das ist eine Eins mit Sternchen“, sagte Hartmann. Stattdessen werde auf sein Alter hingewiesen. „Und das in einer Zeit, in der die Rente mit 67 eingeführt wird.“

Bis zum Jahresende wird Hartmann noch vier Boxkämpfe moderieren. Danach will er sich auf sein Bühnenprogramm und sein Buchprojekt konzentrieren. „Ich bin noch nicht reif für die Insel oder die Hängematte“, betonte er. Auch die TV-Bühne reize ihn nach wie vor: „Es gibt noch genügend andere TV-Sender. Ich bin auf dem Markt. Wer meint, dass ich noch nicht zu alt bin, weiß, wie er mich erreicht.“

Der frühere Handballprofi Bommes ergänzt seit Frühjahr 2011 das „Sportschau“-Moderatoren-Team im Ersten. Unter anderem war bei den Olympischen Spielen im Einsatz.