Jetzt doch: Die Staatsanwaltschaft geht einer Strafanzeige wegen Untreue und Betrug nach. Fördergelder waren veruntreut worden.

Wiesbaden. Erst dementierte ein Sprecher der Wiesbadener Staatsanwaltschaft, dass es Ermittlungen gegen den ehemaligen Vorsitzenden und Gründer der Journalistenorganisation Netzwerk Recherche (NR), Thomas Leif, gibt. Nun gibt es sie offensichtlich doch. Laut dem Internetportal meedia.de bestätigte die Behörde in Wiesbaden am Donnerstagnachmittag die Ermittlungen offiziell. Es gehe um den Verdacht auf Betrug und Untreue. Die "Financial Times Deutschland“ hatte zuvor berichtet, dass gegen Thomas Leif wegen unrechtmäßig erhaltener Fördergelder von der Bundeszentrale für politische Bildung ermittelt werde.

Das Verfahren sei von der Bonner Staatsanwaltschaft nach Wiesbaden übergeben worden, nachdem ein Rechtsanwalt Strafanzeige gegen Leif gestellt hatte.

+++ Ein nicht ganz normaler Verein +++

Die Journalistenorganisation hatte ihre Mitglieder vor der Jahrestagung Anfang Juli darüber informiert, dass das Netzwerk Recherche Fördergelder der Bundeszentrale für politische Bildung in Höhe von 75.000 Euro falsch abgerechnet hatte. Der seit der Gründung vor zehn Jahren amtierende Vorsitzende Thomas Leif schied im Zuge dessen aus seinem Amt, wies jedoch einen Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen zurück. Neben Leif verließen drei weitere Mitglieder den Vorstand, darunter Vize Hans Leyendecker.

Mit Material von dapd