In der ProSieben-Arena waren die Augen vor allem auf die im Ring aufeinander losgelassenen “Zicken“ Indira Weis und Micaela Schäfer gerichtet.
Düsseldorf. Das Wichtigste vorweg: Die Brüste haben gehalten. Nicht gehalten hat der Kampf zwischen Indira "The Punching Beast" Weis und Micaela "Sexy Survivor" Schäfer indes, was er vor der Ringfreigabe versprochen hatte. Das Duell zwischen den C-Promis mit D-Körbchen im Rahmen des vom TV-Sender ProSieben initiierten "Promiboxens" verlief unspektakulärer als von manch (männlichem) Voyeur erhofft.
Sportlich ohnehin wertlos, gab es in den dreimal 1:30 Minuten zwischen den als "Boxluder" promoteten Diven auch sonst wenig zu gucken. Nacktmodel Micaela tänzelte - zugeknüpfter als noch im Dschungelcamp ("She is wearing much more than usual", sah auch Kampf-Ansager Michael Buffer) - relativ unbeholfen über die Bretter und war lediglich darauf bedacht, nicht zu viele Schläge einzustecken.
Gegenüber Indira versuchte zwar, trotz drei Zentimetern geringererer Reichweite (nicht Oberweite) ordentlich auszuteilen, konnte ihre Fäuste jedoch nicht immer gewinnbringend platzieren. "Wenn sie jetzt noch die Deckung halten würde, würde es sogar etwas bringen", urteilte Expertin Dr. Christine Theiss über die Schlagkraft der ehemaligen Bro'Sis-Sängerin.
"Du musst jetzt kämpfen, auch wenn du nicht mehr kannst, das ist scheiss egal", herrschte Trainerin Regina Halmich ihren Schützling Indira im "Blue Corner" vor der letzten Runde an. Die 32-Jährige nahm sich die Worte der Ex-Weltmeisterin zu Herzen und konnte in den letzten Sekunden tatsächlich noch einige Male ihre Rechte platzieren.
"Respekt, du hast was drauf!"
"Sie hat so ne große Klappe, die wird wirklich eins abkriegen für ihre großen Sprüche", hatte Indira selbst noch vor dem Kampf getönt. Am Ende genügten Indira ein paar wenige Treffer zum Sieg über ihre Rivalin. Entsprechend zahmer gab sich die Siegerin nach den drei Runden.
"Respekt! Du hast was drauf, das hätte ich nicht gedacht. Aber trotzdem habe ich jetzt einen zusätzlichen Rettungsring um mich rum", sagte die mit einem Siegerkranz gekürte Box-Anfängerin. Ihre zwei Kilo leichtere Gegnerin indes hatte Blut geleckt. "Am liebsten würde ich jetzt weiterboxen", sagte Micaela.
Auch das Publikum im Düsseldorfer Castello forderte eine Zugabe des "Zickenkampfes". Darauf wollte es zumindest Indira allerdings nicht anlegen - ganz im Gegenteil: "Vielleicht wird sogar aus Micaela und mir noch ein Freundschaft", haspelte die Siegerin. Und Micaela besann sich unmittelbar nach dem Kampf wieder auf ihre eigentliche Stärke und warf sich noch im Ring in Modelpose für die Fotografen.
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Auf eine Fortführung der medialen Schlammschlacht kann somit auch Ex-Boxer Axel Schulz wohl vergeblich hoffen - dabei hatte der Co-Kommentator vor dem Kampf noch frohlockt: "Dit is richtig Zickenkrieg." Froh über eine Aussöhnung dürfte dagegen Gina-Lisa Lohfink sein, die Indira und Micaela im Rahmen des "Promiboxens" beide als Freundinnen bezeichnete.
Rocco gibt an Kims Statt einen Korb
Ob es auf ProSieben zu einer Neuauflage des Frauenboxens kommt, bleibt offen. Unter Beteiligung der Hamburger Sängerin Kim Debkowski wird es so oder so eher nicht stattfinden - zumindest wenn es nach Freund Rocco Stark geht: "Kim ist ne harte Sau, muss ich sagen. Aber ich fänd's nicht so schön."
Die Frauenschlägerei war nicht das einzige Duell mehr oder weniger großer Prominez am ProSieben-Kampfabend. Als erste Antagonisten waren die Dschungelcamp-Stars Martin Kesici und Jay Khan in den Ring gestiegen. Am Ende siegte Jay. Moderator Daniel Aminatis Schläge gegen Nico Schwanz (ebenfalls "Dschungelcamp") sorgten gar für einen Handtuchwurf des Schwanz-Trainers. Im Hauptkampf schließlich musste sich Diskus-Olympiasieger Lars Riedel dem "Bloodhound Gang"-Bassisten Evil Jared Hasselhoff geschlagen geben.
Eine Niederlage gab es letztlich auch für ProSieben im Quotenkampf. Mit 2,72 TV-Zuschauern lockten Indira, Micaela & Co sogar weniger Zuschauer vor die Bildschirme als der tatsächliche Boxkampf zwischen Arthur Abraham und Piotr Wilczewski, den die ARD übertrug. Den Quotensieg zur Prime Time holte sich der ZFD-Krimi "Rosa Roth" (5,60 Millionen) vor "Deutschland sucht den Superstar" (RTL, 4,85 Millionen).