Eva Padberg und Karolina Kurkowa suchen à la “Germanys Next Topmodel“ jetzt ihre eigenen Nachwuchs-Models – ihr Vorteil: Selbstironie.
Köln. Schau an, denkt man, Daniela Katzenberger will also das perfekte Model werden. Noch bevor man dazu kommt, über den gewissen Charme nachzudenken, der dieser Idee innewohnt, verabschieden sich Eva Padberg und Karolina Kurkowa schon mit Bussi links, Bussi rechts aus Katzenbergers Doku-Soap, hüpfen hinüber in ihr eigenes Format beim Privatsender Vox, wo sie sich auf Hollandräder schwingen und zum offenen Casting nach Köln radeln, um aus über 1000 Mädchen die Schönste herauszufischen.
Klingt bekannt? Ist in der Tat auch nicht viel anders als man es aus sechs Staffeln „Germany’s next Topmodel“ kennt. Es gibt viele Tränen und noch mehr Umarmungen, alles dreht sich um Catwalk, Contest und Challenge. Dass „Das perfekte Model“ dennoch um einiges sympathischer rüberkommt als Heidi Klums „Ich habe leider kein Foto für dich“-Getue liegt an der Jury, an Padberg und Kurkowa, die über das verfügen, was Klum völlig abgeht: eine Prise Selbstironie.
+++ Germany's Next Flopmodel +++
Zwischendurch kippt die Show fast ins Philosophische. „Vielleicht ist das perfekte Model in gewisser Weise auch unperfekt“, sinniert eine streng gescheitelte Eva Padberg im Siebziger-Jahre-orangefarbenen Overall. Aber das ist dann doch zuviel des Guten für eine Sendung, in der wie bei den Bundesjugendspielen Punkte vergeben werden für den besten Hüftschwung, den besten Haarschnitt, die größte Wandelbarkeit. Karolina Kurkowa obliegt der Part der mütterlichen Freundin, „ich kann gut verstehen, wie du dich jetzt fühlst“, sagt sie zu den Mädchen. Denn wie 95 Prozent aller Models war auch Kurkowa in ihrer Jugend ein hässliches Entlein, eine Bohnenstange, zu groß, zu dünn, mit Storchenbeinen. Jetzt ist sie dort, wo all die Mädchen hinwollen, nur eine aufgenommen wird, und Daniela Katzenberger an der Pforte abgewiesen wird: im Modelhimmel.