Glänzender Auftakt ihrer Deutschlandtournee: Die 22 Jahre alte britische Sängerin Adele begeisterte die Fans in Hamburg restlos.

Hamburg. Die britische Sängerin Adele hat am Sonnabend zum Auftakt ihrer Deutschlandtournee die Fans in Hamburg restlos begeistert. Im Docks Club auf St. Pauli präsentierte die 22-Jährige ihr neues Album „21“. Gut eineinhalb Stunden lang spielte die gebürtige Londonerin Songs wie „Rolling In The Deep“, „Turning Tables“ und „Make You Feel My Love“. Das eher ruhige, gefühlvolle Konzert konnte die Zuschauer voll und ganz überzeugen.

Mit ihrem Album „21“ hatte Adele in den vergangenen Wochen die internationalen Charts gestürmt. Unter anderem in Deutschland, den USA und Großbritannien belegte sie Platz eins der Hitparaden. Es ist das zweite Studioalbum des britischen Shootingstars. Nach dem Abschluss an der Brit School for Performing Arts war ihr 2008 mit ihrer Debütplatte „19“ und dem Hit „Chasing Pavements“ der Durchbruch gelungen. Bis Ende September tourt die Sängerin und Songschreiberin durch Europa und Nordamerika, insgesamt vier Mal steht sie währenddessen in Deutschland auf der Bühne. Die zweifache Grammy-Gewinnerin singt noch in Berlin (27. März), München (29. März) und Köln (7. April). (dpa)

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Englische Soulmusik sauber verputzt

Die Geschichte mit Lena, der Hannoveranerin mit dem unerhörten und sonst nie vernommenen Akzent beim Knödel-Tirilieren auf Englisch, der deutschen Grand-Prix-Heroin, die wird natürlich in diesen Tagen immer erzählt. Das zweite Album der englischen Soulsängerin Adele erscheint heute, und der gemeine Germane erinnert sich aufs Schönste an Lena Meyer-Landruts Interpretation von Adeles Song "My Same". Adele tut dies auch gern, wie sie jüngst in Interviews kundtat: Nach Lenas Einsatz zogen ihre CD-Verkäufe in Deutschland noch einmal an. Kein Wunder, dass sie gut auf ihre deutsche Sangeskollegin zu sprechen ist, sie lobte gar deren Akzent.

Adele, sie heißt mit vollem Namen Adele Laurie Blue Adkins, stammt aus London. Mit ihrem ersten Album "19" landete sie vor drei Jahren punktgenau im britischen NuSoul-Fieber, als Amy Winehouse und Duffy mit seelenvoll vorgetragenen und glatt produzierten Pop-Arrangements die Hitparaden dominierten. Ihr neues Album heißt nun "21", obwohl die propere Sängerin, die in vielerlei Hinsicht eine kraftstrotzende Version der Winehouse ist, mittlerweile tatsächlich schon 22 ist.

Adele ist eine wunderbare Sängerin, weshalb ihr Ruhm in Zukunft eher noch wachsen wird. Ob ihr das Berühmtsein gefällt? Bestimmt, wenn sie auch nur einen Funken der Diva in sich trägt, die einer Sängerin dem Mythos nach die Verhaltensregeln diktiert. Einmal ließ sie, wegen Liebeskummers, eine Tournee sausen in Amerika: Das nennt man dann wohl Chuzpe.

Dennoch ist Adele auch in Übersee ein Star. Man kann nicht sagen, dass "21" aufregend sei oder wegweisend, "Baby I've no story to be told" singt sie in "Rolling In The Deep". Tief wird's nicht wirklich, aber eine Ballade wie "Turning Tables", in der Streicher die saubere Klangwand dick verputzen, bekommt so schnell keiner hin. Demnächst gibt die Sängerin, die ihre Songs selbst schreibt (und neuerdings von Rick Rubin produzieren lässt), im Café Keese ein längst ausverkauftes Konzert. Mehr bekommt Hamburg erst mal nicht von ihr, dafür Lena vielleicht bald ein Duett: Sie sei durchaus interessiert, hat Adele verlauten lassen.

Adele: 21 (Beggars)