In der Markthalle wurde am Mittwoch der Hamburger Musikpreis Hans verliehen. Marcus Wiebusch ist Künstler des Jahres“ mit dem „Song des Jahres“. Auch Trümmer, Mantar, Deine Freunde und das Überjazz-Festival wurden ausgezeichnet.

Hamburg. „Und der Tag wird kommen, an dem wir alle unsere Gläser heben, durch die Decke schweben, mit einem Toast den hochleben lassen, auf den ersten der es packt“, sang Marcus Wiebusch von Kettcar im Frühling auf seinem Soloalbum „Konfetti“. „Der Tag wird kommen“ hieß der Song über Homosexualität im Profi-Fußball, er wurde viel diskutiert und so auch „Hamburger Song des Jahres“, ausgezeichnet bei der Verleihung des Musikpreises „Hans“ am Mittwoch in der Markthalle.

Auch den wenn man so will wichtigsten „Hans“ für den „Künstler des Jahres“ nahm Wiebusch entgegen. „Seine Texte sind zu Versen eines Stadtchronisten geworden. In dieser Stadt das Plattenlabel Grand Hotel Van Cleef und die Band Kettcar mitgegründet zu haben, ist ein Verdienst um Rock und Pop“, begründete die Expertenjury die Auswahl von Marcus Wiebusch gegenüber den ebenfalls nominierten Andreas Dorau, Felix Kubin und Y’akoto.

In den weiteren Kategorien des im sechsten Jahr von der Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft (IHM) initiierten Preises wechselten sich – verdientermaßen – vorhersehbare, aber auch überraschende Gewinner ab. „Medienformat des Jahres“ wurde die Indie-Zeitschrift „Das Wetter – Magazin für Text und Musik“. Die Veranstalter des stilistisch vielseitigen Überjazz-Festivals auf Kampnagel wurden als „Programmmacher des Jahres“ belohnt. Die „Herausragende Künstlerentwicklung“ sah die Jury im Produktionsteam um das Trio Deine Freunde, das Hip-Hop für Kinder macht. „Gestaltung des Jahres“ ging an Designer Axel Solman, der mit seinen Plakaten für den Golden Pudel Club Maßstäbe setzt.

„Nachwuchs des Jahres“ wurde das für so kritische wie eingängige Songs stehende Indie-Rock-Trio Trümmer, das wie auch Rhonda, Marcus Wiebusch, Deine Freunde und Michel van Dyke & Nils Wülker live für die Musik beim Hamburger Musikpreis sorgte. Dort, auf der Konzertbühne, wäre sicher auch Mantar ein Spaß gewesen. Das Metal-Duo hat mit dem Debüt „Death By Burning“ ein Meisterwerk an virtuoser Brutalität eingeprügelt: „Produktion des Jahres“. Aber Mantar musste am Abend auf eine andere Bühne. In Helsinki. Ist ja auch schön.

Die Gewinner

  • „Hamburger Künstler des Jahres“: Marcus Wiebusch
  • „Hamburger Nachwuchs des Jahres“: Trümmer
  • „Herausragende Hamburger Künstlerentwicklung“: Das Team um Deine Freunde
  • „Hamburger Medienformat des Jahres“: Das Wetter – Magazin für Text und Musik
  • „Hamburger Produktion des Jahres“: Death By Burning von Mantar
  • „Hamburger Programmmacher des Jahres“: Überjazz Festival
  • „Hamburger Gestaltung des Jahres“: Axel Solman für die Gestaltungen zum Golden Pudel Club
  • „Hamburger Song des Jahres“: Der Tag wird kommen von Marcus Wiebusch