Hamburg. Auf Tournee können die Stars gerade nicht gehen - aber viele waren im Studio. 2021 kommen zahlreiche neue Pop-Alben auf den Markt.
In alten Zeiten gingen Bands auf Tour, um ihre neue Alben zu bewerben. Dann brach das digitale Zeitalter mit sinkenden Tonträger-Einnahmen an, und Bands nahmen Alben auf, um ihre Tourneen zu bewerben. Seit bald einem Jahr ist dieser Kreislauf unterbrochen. Es gibt ja nichts zu bewerben, und so sitzen nicht wenige internationale Superstars auf längst fertigen Platten und warten auf den richtigen Zeitpunkt - oder hadern mit Produktions- und Vertriebsengpässen. Andere nutzen die unverhofft „gewonnene“ Zeit und ziehen sich ins Studio zurück, um mit neuen Songs wieder aufzutauchen, wie 2020 Eminem, Taylor Swift oder Paul McCartney.
Neues Album von den Foo Fighters
Aber irgendwann setzen auch neue Lieder Staub an, werden Fans ungeduldig, die Nachfragen der Medien zu nervig, das ewige Nachfeilen und Perfektionieren zu aufreibend. So rücken die Foo Fighters am 5. Februar endlich mit „Medicine At Midnight“ heraus, auch wenn die vielleicht beste Live-Rockband des Planeten weiterhin an der Kette liegt. Dass Energiebündel Dave Grohl noch nicht einfach geplatzt ist, gleicht einem Wunder. Fertig zur Herausgabe ist „Medicine At Midnight“ jedenfalls bereits seit 12 Monaten. Mit den Singles „Shame Shame“ und „No Son Of Mine“ gab es bereits zwei Vorgeschmäcker.
Auch weitere namhafte Künstlerinnen und Künstler wagen sich zurück an die Startblöcke. An diesem Freitag erscheint mit „Greenfields“ ein Herzensprojekt von Barry Gibb: Zusammen mit Dolly Parton, Sheryl Crow, Alison Krauss Jason Isbell und weiteren Gästen interpretiert Gibb Bee-Gees-Klassiker wie „How Deep Is Your Love“, „Words Of A Fool“ oder „I’ve Got A Message To You“ im Country-Stil. Ein Highlight für Fans von britischem Electro-Post-Punk folgt am 15. Januar mit „Spare Ribs“ von Sleaford Mods. Die Nachfrage für den nächsten dystopisch-wütenden Soundtrack zur aktuellen Krise des Duos aus Nottingham dürfte groß sein.
Beliebte Aufnahme von Bob Dylan in „50th Anniversary Collection“
Aber nicht nur neue Lieder sind sehr gefragt. Am 26. Februar veröffentlicht Sony die nächste „50th Anniversary Collection“ mit raren und gesuchten Aufnahmen von Bob Dylan. In dieser Reihe erschienen bislang Schätzchen von His Bobness aus den Jahren 1962, 1963, 1964 und 1969 sowie zuletzt 1970. Nur wenige Hundert Exemplare dieser Sammlerstücke kamen auf dem Markt, und besonders die 1970-Ausgabe, auf der auch George Harrison zu hören ist, war für Dylan-Fans nur für 1000 Euro und mehr zu haben. Jetzt erscheint die 1970-Edition regulär, unlimitiert und für den schmalen Taler (25 Euro).
Eine besondere Geschichte erzählt auch am 19. März „No One Sings Like You Anymore“: Es ist das fünfte und finale, posthum veröffentlichte Album des 2017 freiwillig aus dem Leben geschiedenen Soundgarden-Sängers Chris Cornell. Digital waren seine Coverversionen von Songs wie „Watching The Wheels“ (John Lennon), „Patience“ (Guns N’Roses) und „Get It While You Can“ (Janis Joplin) bereits im Dezember erhältlich, im Frühling ist der Schwanengesang der Grunge-Legende auch auf Vinyl und CD erlebbar.
Neue Alben von Ryan Adams, Cro und Greta Van Fleet
Bereits bestätigt ist auch das Erscheinen der Alben „Polydans“ von Roosevelt (26. Februar), „Wednesday“ von Ryan Adams (19. März), „Trip“ von Cro (9. April) und „The Battle Of Garden’s State“ von Greta Van Fleet (16. April), während viele weitere sehnlichst erwartete Alben noch mit Fragezeichen versehen sind oder in der Gerüchteküche köcheln. Von Iron Maiden bis The Cure, The xx bis Tears For Fears, von The Weeknd bis The Libertines.
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Einige sehr große Stimmen sollen definitiv noch dieses Jahr wieder zu hören sein: Lana Del Reys neues Werk „Chemtrails Over the Country Club“ ist fertig und voraussichtlich ab 11. Januar für März vorbestellbar. Billie Eilish arbeitet an neuen Songs, aber fürs erste ist im Februar der Dokumentarfilm „Billie Eilish: The World‘s A Little Blurry“ auf Apple+ über ihr sagenhaftes Debüt 2019 geplant. Bereits im September 2020 sollte auch das vierte Album von Adele fertig sein, aber das bleibt weiterhin Zukunftsmusik. Zumindest war sie im Dezember im Studio, wie Pearl-Jam-Schlagzeuger Matt Chamberlain bezeugte. Ob das Werk „32“ oder „33“ heißen wird (nach ihrem Alter bei Erscheinen, so wie die früheren Alben) oder schlicht „Adele“ ist Futter für die Gerüchteküche. Also ist weiter Geduld gefragt, genauso wie beim Warten auf neue Lieder zu Rihanna, die auf Nachfragen bei Instragram gewohnt launig antwortete: „phuck u“.