Hamburg. Helen Schneider und Tanja Wedhorn sind 2016/17 in dem Traditionstheater zu erleben.

Viele bekannte Gesichter, aber auch einige neue Namen am Haus – und gleich vier Premieren im September: In den Hamburger Kammerspielen steht 2016/17 einiges auf dem Spielplan. Bevor Intendant Axel Schneider auf die neue Saison des Hamburger Traditionstheaters vorausblickte, bilanzierte er mit Geschäftsführer Holger Zebu Kluth eine Auslastung von 78 Prozent für die vergangene Spielzeit.

„Solide“ nannte Schneider, der auch das Altonaer und das Harburger Theater leitet sowie für den Spielbetrieb im Bergedorfer Haus im Park verantwortlich zeichnet, diese Zahl. Durchaus gewagt, jedoch für das Theaterpublikum umso reizvoller, was Schneider bis zum Frühjahr in Rotherbaum vorhat.

Die erste Premiere ist mit „Fast Normal“ am 4. September gleich ein sehr aufwendiges Rock-Musical, das kein Heile-Welt-Thema behandelt. Carolin Fortenbacher spielt eine Mutter, die mit dem frühen Tod ihres Sohnes zu kämpfen hat und an einer bipolaren Störung leidet. Im Stück, unter dem Titel „Next To Normal“ 2008 am New Yorker Broadway uraufgeführt und 2010 mit dem Pulitzer-Preis als bestes Drama ausgezeichnet, und im sechsköpfigen Ensemble wirken mit Tim Grobe und Robin Brosch weitere gesangsstarke Darsteller mit, dazu spielt jeden Abend eine sechsköpfige Live-Band.

Wiedersehen mit Patrick Abozen

Auf ihr feinfühliges Spiel – begleitet nur vom Klavier – stützt sich wieder mal Gilla Cremer. Die Hamburger Schauspielerin feiert mit „Freundschaft“ am 7. September Uraufführung. Wie Cremer wird Peter Bause („Die Judenbank“) in den Kammerspielen für seine Solostücke geschätzt. In „Place of Birth: Bergen-Belsen“ (Premiere: 28.9.) konfrontiert er die Zuschauer mit deutscher Nachkriegsgeschichte. Dazu kommt als Gastspiel-Premiere Wolfram Koch mit „Ich bins deine Mutter“ (13.9.).

In „Am Rand“ (Premiere: 12.10.), einem Stück der türkischen Autorin Sedef Ecer, gibt es ein Wiedersehen mit Rolf-Mares-Preisträger Patrick Abozen („Ziemlich beste Freunde“). Es läuft als Koproduktion mit den Ruhrfestspielen. In „Diven“ (30.10.) wollen Helen Schneider, in den Kammerspielen und in Altona quasi Stammgast („The Ghetto Swinger“, „Die Reifeprüfung“), und ihre Kollegen Brosch und Grobe das Publikum ins West-Berlin der 60er-Jahre und hinter die Kulissen des Theaters entführen. Und mit „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“ (ab 1.12.) hat an der Hartungstraße wieder mal ein Stück der Autorin Sybille Berg Premiere.

Für 2017 haben sich die Kammerspiele die deutschen Erstaufführungsrechte von Neil La Butes Komödie „Ganzkörpereinsatz“ gesichert. TV- und Theaterschauspielerin Julia Koschitz („Doctor’s Diary“) feiert am 29. Januar damit doppelte Kammerspiele-Premiere. Gleiches gilt für TV-Star Tanja Wedhorn („Reiff für die Insel“) in Oliver Bukowskis Komödie „Ich habe Bryan Adams geschreddert“. Vom 19. März an spielt sie mal nicht mit ihrem Lieblingspartner Oliver Mommsen („Tatort“), sondern mit Rolf-Mares-Preisträger Ulrich Bähnk. Auch was Neues.

Infos: www.hamburger-kammerspiele.de