Hamburg. Wieder ein Film, in dem drei Frauen eine Reise antreten. Doch die Handlung der Tragikomödie ist vorhersehbar, der Witz zu brav.
Nora Tschirner mit ihrem natürlichen Esprit in einer Komödie – das ist immer schon die halbe Miete. Sie ist höchst variabel einsetzbar und selbst als fleischgewordene Depression noch eine Attraktion. Sie aber nach nur wenigen Minuten sterben zu lassen ist schlicht Verschwendung. Auch wenn sie als Leiche noch lange mitspielt. Aber als solche kann man halt keine Sprüche reißen.
Maja (Tschirner) lädt ihre einst besten Freundinnen, die sie lange nicht gesehen hat, nach Italien ein. Vermeintlich zu ihrer Hochzeit. Als die drei nach langer Fahrt ankommen, müssen sie feststellen, dass es ihre Beerdigung ist. Maja war todkrank. Und verlangt postum von den Freundinnen, dass sie bloß nicht, nach dem Willen ihrer Mutter, auf dem Friedhof in ihrer Geburtsstadt beerdigt wird. Also müssen die Karrieristin Lea (Jessica Schwarz), der Punkstar Toni (Petra Schmidt-Schaller) und die Hausfrau Steffi (Julia Becker) die Leiche stehlen. Und mit ihr durch die Hitze des flirrenden Südens fahren.
Filmkritik: „Over & Out“ – Handlung zu vorhersehbar
„Over & Out“ ist die letzte von gleich drei deutschen Komödien in kurzer Zeit, in denen drei Frauen eine gemeinsame Reise antreten. Steffi-Darstellerin Julia Becker (siehe Interview) hat nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern auch Regie geführt. Im Gegensatz zum ähnlich gelagerten Film „Jagdsaison“ ist der Witz hier aber zu brav, das Trio zu trocken und die Handlung zu vorhersehbar. Das wirkt schon bald etwas abgestanden. Wie die Leiche auf dem Rücksitz.