Hamburg. Das Hamburger Trio gewann die Musikshow „All Together Now“. Nun gibt es im Krimi-Theater auf dem Kiez regelmäßig sein Comedy-Konzert.

Wie hält Frau auf See Kurs? Eine Möglichkeit: mit Musik. Die kann Orientierung bieten. Die Matrosinnen wirken, ja sie tun so, als ob sie nicht wüssten, wohin die Reise geht. Und stolpern im Imperial Theater in die Kulisse des dort seit mehr als zwei Jahren spielenden Edgar-Wallace-Krimis „Die Tür mit den sieben Schlössern“.

Doch St. Pauli, das ist fortan ihr Heimathafen. „Ein Schiff wird kommen“ trällern die drei, hier als Disco-Schlager zum Mitsingen („La, La, la, la“) und Mitklatschen. Damit die Passagiere im Saal gleich mal in Wallung kommen. Unter dem Motto „An der Elbe wartet Dein Glück“ haben die Hamburger Sängerin Nathalie Tineo, die Schauspielerin Lillemor Spitzer und die Musical-Darstellerin Leoni Kristin Oeffinger als Trio eine Revue, besser gesagt ein Comedy-Konzert konzipiert, das den Sommer überdauern soll.

Die Matrosinnen gewannen Musikshow bei Sat.1

Kürzlich haben Die Matrosinnen die Sat.1-Musikshow „All Together Now“ mit ihrer Adaption von „Ab in den Süden“ gewonnen. Der Buddy-Hit darf natürlich auch im Imperial nicht fehlen, nun angereichert mit drei verschiedenen Cocktails. „Rum And Coca Cola“ schmeckt und swingt - mit schönem Gruß an die Andrew Sisters - anschließend ebenso gut. Und bei „Mambo“ läuft Lillemor Spitzer tänzerisch zu Hochform auf, und der von Grönemeyer in seinem Song besungene „Parkplatz“ wird dem maritimen Motto entsprechend folgerichtig zum „Liegeplatz“.

Spitzer, die stärkste Darstellerin unter den drei Matrosinnen, hat in ihrer Rolle als blonde Decksfrau Doris da längst Christian in Reihe 3 als Objekt der Begierde ausgespäht. Der ist passenderweise Smutje, ergo Koch, und wird bis zum Ende der Show immer wieder mit- und hochgenommen. So passen selbst Gitte Haennings nicht unbedingt seetaugliche Uralt-Hits „So schön kann doch kein Mann sein“ und „Ich will nen Cowboy als Mann“, bei dem Die Matrosinnen ihre schicken blauen Schiffchen auf dem Kopf mit roten Hüten tauschen.

Die Matrosinnen überzeugen immer mehr Menschen

Zwischen derlei musikalischer Abwechslung und stimmigen Choreografien herrscht mal mehr, mal weniger komischer Zicken-Zoff, wenn etwa der Grat zwischen Decksfrau (Doris) und der so titulierten „Drecksau“ (Maschinistin Malou alias Nathalie Tineo) recht schmal wird. Umso mehr überzeugt Tineo, ansonsten auch Anführerin der Burlesque-Rockerinnen The Sinderellas, mit ihrer Stimme beim soulig-poppigen „Love Boat“-Thema. Die Eigenkompositionen „Kapitän“ und „Dein Leuchtturm hat kein Fahrstuhl“ bringen Die Matrosinnen in ihrem Programm auch noch unter, ihre Flagge haben sie auf den Treppen der Theater-Kulisse bereits gehisst.

Spannend dürfte zu erleben sein, wie Die Matrosinnen beim nächsten Mal in der neuen „Dracula“-Kulisse (Premiere: 18.8.) anheuern. Noch gehören die drei im Imperial nicht zum Inventar, aber die Fan-Gemeinde im Hafen Hamburg wächst offenbar. Wie schwärmte eine ältere Besucherin beim Verlassen des Theaters: „Ein wunderbarer Abend. Das muss ich unbedingt meiner Tochter und ihrem Partner empfehlen. Die mag auch Schlager.“

Die Matrosinnen: „An der Elbe wartet Dein Glück“ wieder So 21.8., 18.9., 16.10., 20.11. und 18.12., jew. 19.00, Imperial Theater (U St. Pauli), Reeperbahn 5, Karten zu 26,-: T. 31 31 14; www.imperial-theater.de