Hamburg. Der Take-That-Star hat das Hamburger Publikum nach zwei Songs im Griff – und nicht erst bei “Back For Good“ tobt der Saal.

Gary Barlow braucht nur zwei Songs, dann verwandelt sich der Große Saal der Elbphilharmonie in eine 1990er-Jahre-Disco. Der britische Songwriter ist mit seiner fünfköpfigen Band nach Hamburg gekommen, und schon nach wenigen Minuten wird klar, dass aus dem Take-That-Sänger der 90er-Jahre ein großartiger Entertainer geworden ist. Einer, der mit seiner Stimme fesselt und sich zudem auf sein schier unerschöpfliches Repertoire aus selbst komponierten Hits der letzten 25 Jahre verlassen kann.

Schon als die ersten Gitarrenklänge von „Patience“ erklingen, stehen die meist weiblichen Zuschauer im nahezu ausverkauften Großen Saal von ihren Sitzen auf, singen laut mit, schwingen die Arme im Takt und tanzen in den Reihen. Die 90-minütige Gute-Laune-Party kann beginnen. Barlow, der mit mehr als 50 Millionen verkauften Tonträgern und sieben Millionen verkauften Konzerttickets weltweit einer der erfolgreichsten britischen Songwriter aller Zeiten ist, musste bis zur Auflösung der Super-Boygroup im Jahr 1996 warten, um seine Solo-Karriere starten zu können.

Gary Barlow spielt – sozusagen befreit von Robbie Williams – auf

Seitdem ist er, sozusagen befreit von Robbie Williams, unermüdlich am Songsschreiben. Hat Musicals komponiert und sich als Produzent von jungen Musiktalenten wie der Sopranistin Camilla Kerslake oder dem aus Brasilien stammenden englischen Rapper Aggro Santos einen Namen gemacht. Und spielt weltweit Konzerte, die meist in Windeseile ausverkauft sind.

Längst haben Gary Barlow und Robbie Williams ihren Frieden gefunden. „Ich wollte ihn zerstören“, hat Williams einmal gesagt. „Ich musste erst auf dem Boden landen, um wieder hier anzukommen“, sagt Barlow heute.

Bei "Back For Good" und "Relight My Fire" tobt der Große Saal

Nun strotzt der 48-Jährige Pianist, der als Kind einen Synthesizer geschenkt bekommen und sich die Grundlagen durch das Nachspielen von Liedern der Hitparade selbst beigebracht hat, vor Spielfreude. Mit der wunderschönen Ballade „Forever Love“, mit der er zum Start seiner Solokarriere sofort die englischen Charts stürmte, beginnt die furiose letzte halbe Stunde in Hamburg.

Bei „Back For Good“ und „Relight My Fire“ hält es niemanden mehr auf dem Sitz. Der Saal tobt. Gary Barlow verabschiedet sich während des letzten Songs von jedem Zuschauer in der ersten Reihe per Händedruck, beugt sich für ein Selfie mit einem weiblichen Fan noch einmal von der Bühne herunter und hinterlässt nach einer Zugabe sehr viele glückliche Menschen in Hamburg.