Shia LeBoeuf geht als Sam Witwicky mit seinen metallischen Freunden in die zweite Runde. An seiner Seite sorgt Megan Fox in 149 Minuten Materialschlacht vor allem durch ihren stets geöffneten Lipgloss-Schmollmund für Aufsehen.

Explosionsfreak Michael Bay hat diesmal viel zu tief in seine Abwrack-Kiste gegriffen: während das erste „Transformers“-Abenteuer noch mit einer halbwegs charmanten Geschichte um Jungspund Sam Witwicky (Shia LeBoeuf) und seine neuen metallischen Freunde von den Autobots aufwarten konnte, wird im Sequel nur noch geprotzt, gelärmt und zerstört. 149 Minuten Materialschlacht um ein dünnes Handlungsfädchen drapiert, das die Rettung von Erde und Menschheit wiederkäut sind nicht nur entsetzlich lang, sondern führen wie alles, was die Sinne im Übermaß ansteuert, nach einer Weile zu Ermattung und Gleichgültigkeit. Ganz zu schweigen von Bays Hang zu heroischem Militarismus, der besonders bei Pazifisten und anderen Schöngeistern für Missmut sorgen wird.

Erde heil, alles gut – so endete der vor zwei Jahren überraschend erfolgreiche Sommerblockbuster „Transformers“ mit Michael Bay („Armageddon“) auf dem Regiestuhl, produziert von Steven Spielberg höchstpersönlich. Der arglose Teenager Sam Witwicky war darin unversehens in das Abenteuer seines Lebens geschliddert, nachdem sein Vater ihm das erste Auto schenkte. Der verhunzte gelbe Camaro „benahm“ sich schon auf dem Gelände des Autohändlers auffällig und entpuppte sich bald als Bumblebee von den Autobots, den guten Transformers, die unter der Führung des weisen Optimus Prime einen uralten Kampf gegen die bösen Decepticons unter Megatron führen.

Ein klitzkleiner Splitter des mächtigen Allspark-Kristalls, das die transformierenden Kräfte der Roboter in sich birgt, hatte sich damals in Sams Kleidung verfangen und bildet nun die Ursache für das Ausbrechen neuer Weltenbedrohung. Das Teilchen brennt sich also durch sämtliche Etagen in Sams Elternhaus, Küchengeräte verwandeln sich prompt in Mini-Decepticons mit Micky-Maus-Stimmen, die schon mal den Vorboten abgeben für den ganzen Schutt und all die Asche, die da noch kommen.

Sam, der im Begriff ist, sein Heim zu verlassen, um das College zu besuchen, kann den Splitter zwar zunächst in einer Metallbox unschädlich machen, aber ein mysteriöser Code aus chinesischen Schriftzeichen, den die Decepticons unbedingt brauchen, nistet sich in seinem Gehirn ein. Unvorsichtigerweise übergibt er vor seiner Abreise den Behälter seiner Freundin Mikaela (Megan Fox, erregt in erster Linie mit ihrem stets geöffneten Lipgloss-Schmollmund und knappen Höschen Aufmerksamkeit), die nun nicht nur ihren Liebsten in der Ferne weiß, sondern auch noch den ganzen Schlamassel mit den Robotern am Hals hat. Also hinterher, neuen Verbündeten über den Weg laufen und rein in die Krabumm-Orgie ...

Punktgenau spielt Bays Film die obligatorische Blockbuster-Formel nach: eine allumfassende Bedrohung schweißt die Bedrohten zusammen, gemeinsam können sie schließlich das Unheil abwenden. Schade nur, dass die Hollywood-Riege immer noch nicht erkannt hat, dass nur die Balance von Schauwerten und einer ansprechenden Geschichte einen guten Film ausmacht. So ist leider wieder nur ein „außen hui – innen pfui“ daraus geworden.

Bewertung: belanglos