SCIENCE-FICTION-ACTION: “Transformers“ von Michael Bay ist amüsant, basiert aber auf einem ziemlich einfallsarmen Drehbuch

Transformers" ist zu allererst ein Film von Michael Bay ("Pearl Harbor"). Feinheiten, Sparsamkeit, Zurückhaltung gar sind seine Sache nicht. "No sacrifice, no victory", heißt es im Film, die Moral der Geschichte knapp umreißend. Und so zerstört Bay, was das Zeug hält. Da fliegen Autos durch die Luft, bersten Häuser, reißen Straßen auf, stürzen Hubschrauber ab - "Transformers" ist ein lautes Spektakel, das vor allem auf die Überwältigung der Sinne zielt. Die Leichtigkeit, die Bay zunächst etabliert, wandelt sich am Ende in ein schwerfälliges Actiongewitter, das sich wiederholt und selbst zitiert.

"Transformers" beginnt als witzige Paraphrase von John Carpenters "Christine". Sam Witwicky - Shia LaBeouf spielt ihn als normal verwirrten Teenager mit den üblichen Sorgen - darf sich zum Schulabschluss einen Gebrauchtwagen aussuchen. Tatsächlich ist es umgekehrt: Das Auto sucht ihn aus, Widerspruch zwecklos. Das gelbe Gefährt gehört zur Roboter-Spezies der Autobots. Das sind die Guten. Die Bösen sind die Decepticons, die wie eine überlebensgroße Karikatur alle negativen Eigenschaften aller Kino-Bösewichter in sich vereinen. Autobots und Decepticons sind Transformer vom Planeten Cybertron. Und seit mehr als 20 Jahren in Kinderzimmern anzutreffen: 1984 entwickelten japanische Hersteller einen Spielzeugroboter, der sich mit wenigen Handgriffen umgestalten ließ. Seitdem veröffentlichte der Marvel-Verlag eine eigene Mythologie mit zahlreichen Namen und Fachausdrücken, die schließlich in eine Zeichentrick-Serie und 1986 in einen Animationsfilm mündete.

Der aktuelle Citroën-Werbespot gibt eine Vorstellung davon, wie sich die Autos in "Transformers", wundersam lebendige Wesen, verwandeln. Wie bei einem Zauberwürfel wird den einzelnen Teilen ein anderer Platz zugewiesen, ohne dass sie ihre Kontur verlieren. Plötzlich ergeben sie ein neues Bild, eine neue Funktion. Der makellose Fluss, im Computer generiert, ist der menschlichen Fortbewegung nachempfunden und schlicht atemberaubend. Dabei bringt Bay das Kunststück fertig, dass sich der Zuschauer mit Gegenständen identifiziert und ihnen Charaktereigenschaften zuweist.

Schade nur, dass dem Regisseur und den Drehbuchautoren so wenig eingefallen ist. Einmal mehr geht es um die Herrschaft im Universum, die Erde ist das Schlachtfeld, und nur ein Häuflein Aufrechter kann helfen. Unbekümmert mixt Bay die Mythen des modernen Horror- und Science-Fiction-Kinos, von "Terminator" über "Krieg der Welten" bis zu "Alien vs. Predator", und gibt - nicht gerade Bays Stärke - eine Prise Humor hinzu.

>> Transformers USA 2007, 143 Min., ab 12 J., R: Michael Bay, D: Shia LaBeouf, Megan Fox, Tyrese Gibson, täglich im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Cinemaxx Wandsbek, Grindel, Hansa-Studio, UCI Mundsburg, Othmarschen, Smart-City; www.transformers.film.de