PIRATENSAGA: Mit spektakulären Actionszenen beenden Regisseur Gore Verbinski und Produzent Jerry Bruckheimer in “Am Ende der Welt“ den “Fluch der Karibik“

War's das wirklich mit "Fluch der Karibik"? Keine weitere Fortsetzung, obwohl die Piratensaga ein Dukatenesel für Produzent Jerry Bruckheimer ist? Zumindest hat Regisseur Gore Verbinski - anders als bei Teil 2 - für "Am Ende der Welt" einen vernünftigen Schluss hinbekommen, der keine Fragen offen lässt. Aber was heißt schon vernünftig bei diesem durchgeknallten Spektakel, das sich in allen Genres des Unterhaltungskinos bedient. In der Musik von Hans Zimmer wird sogar Sergio Leones Western " Spiel mir das Lied vom Tod" zitiert, in einer anderen Szene versucht Jack Sparrow (Johnny Depp) die "Black Pearl" durch die Wüste zu ziehen - wie Django damals seinen Sarg.

Die wirkliche Action passiert natürlich auf hoher See. Verbinski und sein Team haben atemberaubende Seegefechte zwischen dem Geisterschiff "Flying Dutchman" und der "Black Pearl" inzeniert. Höhepunkt ist ein Duell, bei dem beide Schiffe mit Schnellbootgeschwidigkeit in den Schlund eines Maelstroms hinuntersegeln und ihre Besatzungen an Deck und in den Wanten versuchen, sich mit halsbrecherischen Aktionen gegenseitig zu massakrieren.

Die Story des dritten Teils ist wieder etwas verworren. Jede der Hauptfiguren verfolgt ihre eigenen Interessen, was manchmal überraschende Allianzen schafft. Elizabeth Swann (Keira Knightley) sieht sich plötzlich in der Rolle einer Piratenkönigin wieder und agiert daraufhin wie eine Jeanne D'Arc der Meere. Jack Sparrow, wieder zwischen allen Fronten, wird von Johnny Depp noch tuntiger gespielt als in den Vorgängern, dagegen verblasst Orlando Bloom in der Rolle des aufrechten Will Turner. Einen kleinen, großen Auftritt hat Rockstar Keith Richards als Captain Teague, dem Hüter des Piratenkodex. Wobei die Maskenbildner bei Richards' von Natur aus zerfurchten Gesicht nicht sehr viel Arbeit gehabt haben dürften.

"Am Ende der Welt" hat Witz, Tempo und atemberaubende Bilder, die einen Großteil der geschätzten 350 Millionen Dollar Produktionskosten ausgemacht haben. Verbinskis Film ist allerbestes Popcornkino. Ein vierter Teil muss allerdings nicht sein.

>> Fluch der Karibik: Am Ende der Welt USA 2007, 169 Min., ab 12 J, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley, Orlando Bloom, tägl. im Cinemaxx, Cinemaxx Harburg, Cinemaxx Wandsbek, Grindel (auch OF), Hansa-Studio, Koralle, Streit's, UCIs Mundsburg, Othmarschen-Park, Smart-City; www.disney.de/DisneyKinofilme/pirates3