Hamburg. Sebastian Kreyer hat „Die Physiker“ am Schauspielhaus inszeniert. Halb ist es kabarettistisch wie ein Irrenwitz, halb ist es Krimi und ein bisschen bemüht.

In einer Irrenanstalt leben drei Physiker. Der Eine hält sich für Newton, der Andere für Einstein, der Dritte heißt Möbius und spielt den Irren, weil er erkannt hat, dass seine Entdeckungen das Ende der Menschheit bedeuten, wenn sie bekannt und genutzt werden. Der Schweizer Dichter Friedrich Dürrenmatt hat 1961 aus diesem Szenario ein Stück geschrieben, das noch ganz im Schatten der atomaren Bedrohung entstand, „Die Physiker“.

Halb ist es kabarettistisch wie ein Irrenwitz, halb ist es Krimi und ein bisschen bemüht. Sebastian Kreyer hat „Die Physiker“ nun am Schauspielhaus inszeniert. Auch diese Aufführung ist halb und halb. Im ersten Teil, als die Irren noch recht wirr durcheinanderreden, als ein Inspektor hölzern die Morde im Sanatorium aufzuklären versucht, nimmt der Abend nur langsam Fahrt auf.

Ein Haus dreht sich auf der Bühne, der Eine zuckt, die Andere singt. Im zweiten Teil, als dann die drei irren Physiker (Paul Herwig, Yorck Dippe, Markus John) zugeben, dass sie alle nur etwas vorgetäuscht haben, dass sie feindliche Agenten sind, wird’s wirklich komisch.

Zu Krimimusik jagen sie einander, finden hinter Wänden und unter Stühlen immerzu neue Pistolen und sind dann ganz am Ende wirklich platt, als Oberärztin Mathilde von Zahnd (Anja Lais) sie alle ausgetrickst hat. Heute, so lernen wir, gewinnen nicht mehr die kalten Krieger, sondern nur noch die Großkonzerne. Kurzweilig. Großer Jubel.