Hamburg. Das Elbjazz Festival naht, es wird erstklassig gelesen und psychedelisch gegroovt: Hamburgs beste Termine, für die es noch Karten gibt.
Gesundheit als Thema in der Kunst, lebendige Vergangenheit auf der Bühne, Kurzfilme für Kinder und Jugendliche, eine große Anzahl unbedingt empfehlenswerter Konzerte: Der Juni-Anfang hat viel zu bieten.
Elbjazz Festival rund um den Hamburger Hafen
Zwei Tage mitreißende Grooves und auch mal ein paar leise Töne vor pittoresker Hafenkulisse: Das und mehr bietet das Elbjazz Festival am 9. und 10. Juni rund um den Hafen. Wobei wie üblich nicht nur das Gelände von Blohm+Voss zur Jazz-Zone wird, auch vor und in der Elbphilharmonie, in der Hauptkirche St. Katharinen und im Mojo Club wird gelauscht und gefeiert. Unter anderem dabei in diesem Jahr: Sängerin Cécile McLorin Salvant, das Tingvall Trio, Nils Wülker und Band, Gitarristin Mary Halvorson, die Marching Band Meute, das Party-Kollektiv Jazzkantine und Saz-Virtuosin Derya Yıldırım & Grup Şimşek.
Elbjazz Festival Fr/Sa 9./10.6., ab 16.00, verschiedene Orte, Karten und Infos unter www.elbjazz.de
Indian Summer und Mixtape spielen im Goldbekhaus
Mixtape ist ein fünf Jahr junges Chorprojekt, das unter der Leitung von Anne Niemann die Hamburger Chorszene bereichert. An diesem Sonnabend, 3. Juni, wollen rund 30 Mitwirkende erstmals im Goldbekhaus zeigen, dass Chormusik auch anders klingen kann: mit Pop-Balladen, Indie-Perlen, eigenen Arrangements und Medleys von Elton John bis Meghan Trainor. Im zweiten Teil des Konzerts spielt Indian Summer: Das Akustik-Trio überzeugt seit mehr als 20 Jahren mit einer Mischung aus Westcoast-Folk, Country und Blues. So interpretiert es Bob Dylan und Van Morrison, aber auch Hits von Matt Simmons oder Ed Sheeran neu.
Mixtape & Indian Summer Sa 3.6. 19.30, Goldbekhaus/Bühne zum Hof (Bus 6, 17, 25), Moorfuhrtweg 9, Karten zu 18,- (Vvk.) bis 20,- (Ak.); www,goldbekhaus.de
Axensprung Theater feiert Premiere im Tschaikowsky-Saal
Das Axensprung Theater hat sich mit Bearbeitungen und Inszenierungen zeitgeschichtlicher Stoffe bundesweit einen Namen gemacht. Weil das Museum für Hamburgische Geschichte derzeit umgebaut wird, feiert das Ensemble um Erik Schäffler und Oliver Hermann erstmals Premiere im Tschaikowsky-Saal.
Nach „Gier“ und „Vulkan“ will die Truppe zum Abschluss ihrer Weimar-Trilogie mit dem Stück „Ruin – Weimar, die geschasste Republik“ zeigen, dass sich Schauspiel und (eigens komponierte) Musik auch bei diesem ernsten Thema ergänzen. Aus den ersten Teilen bekannte Protagonisten durchleben die Endphase der Republik und den Sturz in die Nazi-Zeit bis 1933. Uraufführung ist Dienstag, 6. Juni, gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung.
„Ruin“ 6.6.–16.6., jew. 19.30, Tschaikowsky-Saal (U Messehallen), Tschaikowskyplatz 2, Karten zu 12,-/erm. 3,- und alle Termine unter www.axensprung-ruin.de
Musikalische Lesung im Planten un Blomen kommt Sea-Watch zugute
Das Festival „Hamburg liest verbrannte Bücher“ läuft. Der Beitrag „Vaterland? Ein Schiff kommt nach Hause“ spielt am Mittwoch, 7. Juni, zugunsten des Vereins Sea-Watch, der in Seenot Geratene rettet, im Musikpavillon von Planten un Blomen. Die musikalische Lesung mit Texten des jüdischen Autors Heinz Liepman, organisiert und gestaltet vom singenden Schauspieler Stephan Möller-Titel und dessen Kollegen Jochen Klüßendorf sowie von zwei Musikern, soll durch Sofortmalerei bereichert werden. Die Motive sind sogleich zu ersteigern, und wenn Möller-Titels CD rechtzeitig fertig wird, gibt es Liepmans Lieder zum Mitnehmen.
„Vaterland? Ein Schiff kommt nach Hause“ Mi. 7.6., 19.00, Musikpavillon Planten un Blomen (U Messehallen, Bus 35), Eingang Tiergartenstraße, Spenden erbeten; www.bit.ly/Liepman
Nach langer Zeit gibt es ein Wiedersehen mit der US-Band Incubus
Seit der Gründung 1991 ist die kalifornische Band Incubus einen weiten Weg gegangen, auch stilistisch. Waren die ersten Alben noch eher als Crossover und NuMetal einzuordnen, kam mit der Wendung hin zum Alternative Rock und dem Platin-Album „Make Yourself“ (1999) auch der kommerzielle Erfolg. Mittlerweile sind die US-Boys nicht mehr so fleißig, zwischen 2006 und 2017 gab es nur drei Alben – und eine Hamburg-Show 2018 im Mehr! Theater. Am 5. Juni gibt es nach langer Zeit ein Wiedersehen im Stadtpark.
Incubus Mo 5.6., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße 71, Karten zu 63,70 im Vorverkauf; www.incubushq.com
Film zeigt, welche Bedeutung Sport für Menschen mit Behinderung hat
Timo, Toivo, Uyangaa und Mary Stella haben ein großes Ziel: Sie möchten an den Special Olympics World Games in Berlin im Sommer 2023 teilnehmen. Die vier kommen aus unterschiedlichen Ländern und zeigen mit ihren Geschichten, wie inklusiver Sport das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Umgebung positiv verändern kann. Der Film „All inclusive“ blickt auch auf das Leben der Athletinnen und Athleten hinter dem Sport. Was wünschen sie sich vom Leben? Protagonist und Special-Olympics-Sportler Timo Hampel sowie das Filmteam sind am 4. Juni im Zeise-Kino zu Gast.
„All inclusive“ So 4.6., 17.30, Zeise (Bus 2, 150), Friedensallee 7–9, Karten zu 11,-; www.zeisekinos.de
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Türkische Band Palmiyeler spielt funky Grooves im Karoviertel
In den 60er-Jahren musste sich „Anadolu Rock“, psychedelischer und progressiver Rock aus der Türkei, nicht vor seinen europäischen und amerikanischen Vorbildern verstecken. Das ist auch heute nicht anders mit fantastischen Bands wie Altın Gün oder Palmiyeler. Letztere erinnern mit ihren coolen, funky und tiefenentspannten Grooves an die texanischen Neo-Surf-Stars Khruangbin, die seit einigen Jahren in den Bars im Karoviertel in Dauerschleife laufen. Dort steht auch das Knust, und dort spielt Palmiyeler am 9. Juni. Ach, wie sich das alles schön fügt.
Palmiyeler Fr 9.6., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 22,- im Vorverkauf; www.palmiyeler.com
Kino-Festival „Mo und Friese“ feiert Geburtstag und veranstaltet Jugend-Event
Das „Mo und Friese Festival“ feiert in diesem Jahr 25. Geburtstag! Von 6. bis 11. Juni gibt es ein tolles Programm für Kinder und Jugendliche: Sie können Kurzfilme sehen, Workshops und Bastelpartys besuchen. Die Kurzfilm-Programme sind nach Altersempfehlung (6 bis 18 Jahre) gestaffelt. Im „Traumreise-Programm“ etwa gibt es Kurzfilme für die Kleinen zum Mitfiebern: Die Mäusefamilie hat in „Der Steinhügel“ (am 8.6. im 3001 Kino) wegen der Flut ihre Heimat verloren und sucht ein neues Zuhause. „Ma Mère et moi“ ist Teil des Programms „Neon 3“ (für Jugendliche ab 14. Jahren): Kees möchte für das Studium ins Ausland gehen, doch ihre Mutter ist noch nicht für den Abschied und das Loslassen bereit.
„Mo und Friese Festival“ 6.6.–11.6. im Festivalzentrum Post (Kaltenkirchener Straße 1–3), Zeise, Abaton, 3001, Metropolis und Lola-Kulturzentrum; Einzeltickets zu 3,50 auch 15 Min. vor Beginn an den Kassen, Programm und Anmeldungen zum
Wettbewerb unter www.moundfriese.de
Frank Goosen stellt im Lustspielhaus seinen neuen Satire-Roman vor
Der kleine VfL Bochum spielt im Gegensatz zum einst großen Schalke 04 weiterhin erstvermeintlich klassig. Gilt literarisch ohnehin für Satiriker Frank Goosen (57). Der frühere VfL-Aufsichtsrat thematisiert in seinen Romanen gern das Befinden seiner Generation, das Ruhrgebiet mit seinen Menschen und Eigenheiten sowie den Fußball. Ergo spielt der neue Roman „Spiel ab!“, den Goosen am 6. Juni im Hamburger Lustspielhaus vorstellt, auch im Kicker-Milieu seiner Heimatstadt Bochum: Drei erwachsene Männer lernen als Betreuer einer Mannschaft pubertierender Jungs mehr vom Leben als erwartet. Bielefeld kickt zwar gerade noch zweitklassig, Ingolf Lück möchte am 9. Juni auf seiner „Comedy-Tour“ jedoch zeigen, dass er auch mit Mitte 60 noch zur Ersten Liga gehört.
Frank Goosen: „Spiel ab!“ Di 6.6., 20.00, Lustspielhaus (U Hudtwalckerstraße), Ludolfstraße 53, Karten zu 20,- (erm.) bis 33,-: T. 55 56 55 56; www.almahoppe.de
Im ICAT gastiert eine Ausstellung zur mentalen und körperlichen Gesundheit
Gesundheit ist ein hohes Gut – nicht zuletzt nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie. Auch Künstlerinnen und Künstler haben sich ihre Gedanken darüber gemacht. Für die Ausstellung „Imagining Health 2“ haben zehn junge aktuelle Arbeiten zu mentalen, körperlichen und strukturellen Dimensionen von Gesundheit entwickelt. Kuratorin Sjusanna Eremjan erarbeitete das außergewöhnliche Projekt mit dem Centre for the Study of Health, Ethics and Society an der Uni Hamburg. Eine namhafte Jury wählte die Arbeiten aus, die nun im ICAT, der Galerie an der Hochschule für bildende Künste, gezeigt werden.
„Imagining Health 2“ bis 18.6., täglich außer Mo 14.00–18.00, ICAT Galerie an der Hochschule für bildende Künste (Bus 25, 172), Lerchenfeld 2a, Eintritt frei; www.hfbk-hamburg.de