Hamburg. 1992 hob Thomas Hermanns das Stand-up-Comedy-Format in Hamburg aus der Taufe. Ab Mai gibt es ein Comeback – auf einem Dampfer.

Der damalige Interims-Intendant des Deutschen Schauspielhauses, Gerd Schlesselmann, ein Jahrzehnt darauf Betreiber des Hamburger Theaterschiffs, hielt gar nichts davon, als sich ein paar Spaßvögel in der Kantine des größten deutschen Sprechtheaters auf einem Brettl ausprobierten. Nach kurzer Zeit war 1992 schnell wieder Schluss mit lustig.

Und doch waren die Kurzauftritte einer Handvoll junger Künstler, darunter Wigald Boning, Olli Dittrich und ein gewisser Thomas Hermanns, Teil der Geburtsstunde vom „Quatsch Comedy Club“ (QCC). Die bis dahin nur im angloamerikanischen Raum bekannte Kunstform Stand-up-Comedy fand dann von 1994 an im Imperial Theater, im (inzwischen geschlossenen) Café Keese ebenfalls an der Reeperbahn und danach im Stage Club in der Neuen Flora in Altona-Nord eine Bleibe.

„Quatsch Comedy Club“ demnächst wieder im Heimathafen Hamburg

Da war der „QCC“ längst ein populäres Fernsehformat (auf Pro7) geworden, 2002 zog er mit Initiator, Intendant und Chefmoderator Thomas Hermanns und dessen Serious Fun GmbH nach Berlin um und diente vielen weiteren Bühnentalenten wie Michael Mittermeier, Bülent Ceylan, Ilka Bessin, Carolin Kebekus, Hazel Brugger oder zuletzt Felix Lobrecht als Karriere-Sprungbrett.

Nachdem der Spielbetrieb in der Hamburger Filiale Stage Club wie für viele weitere Kulturreihen lockdownbedingt im März 2020 eingestellt wurde, öffnet der „QCC“ nun nach drei Jahren Pause auch in Hamburg wieder. Weil der Stage jetzt „Kent Club“ heißt und nur noch auf Livemusik setzt, startet er an einem neuen ungewöhnlichen Standort: auf dem Raddampfer „Queen“ an der Überseebrücke.

„Quatsch Comedy Club“ geht auf Raddampfer „Queen“ an Bord

Die Pläne dafür stellten Hermanns und Nico Berg, Geschäftsführer des Traditionsunternehmens Kapitän Prüsse, am Montagmittag bei einem Törn auf der MS „Princess“ im Hamburger Hafen vor: In einer Werft wird die „Queen“ derzeit noch hübsch gemacht. Zur Wiedereröffnung am 13. Mai soll das Schiff dann ständig an der Überseebrücke liegen und vor einer Bühne rund 250 Gästen pro Abend Platz bieten, wie Presse-Leiterin Lavinia Reinke sagte.

Hermanns, der Entertainer mit dem markanten Fury-Lächeln, wird an jenem zweiten Sonnabend im Mai nur die Begrüßungsrede halten. Am bewährten Konzept mit einem Moderator und vier Comedians hält der „QCC“ fest. „Unzensiert, hautnah und vor allem live, abwechslungsreich und garantiert lustig“, soll es laut Hermanns an Bord zugehen. Mithin eine Mischung aus unterschiedlichen Humorrichtungen, mit Profis und Newcomern. Die ersten Shows im Mai moderieren der Mainzer Frank Fischer, 2015 Sieger des Hamburger Comedy-Pokals, und der Wahlberliner Christian Schulte-Loh. Gespielt wird jeweils donnerstags, freitags und sonnabends.

„Quatsch Comedy Club“ ab Sa 13.5., jew. 20 Uhr, Karten zu 19,- bis 39,-: www.quatsch-comedy-club.de/hamburg