Hamburg. Der Krieg in der Ukraine führt zu einer Konzertabsage in Hamburg. Was Ticketinhaber beachten müssen.
Wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist das für den 7. April in Hamburg geplante Konzert des russischen Sängers Filipp Kirkorow abgesagt worden. Das teilte die edel-optics.de-Arena, Heimspielstätte des Basketball-Bundesligisten Veolia Towers Hamburg, auf Instagram mit.
„Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage ist eine Durchführung des Filipp-Kirkorow-Konzerts derzeit bei uns nicht möglich“, heißt es in dem Post. Auf Nachfrage wollte sich das Arena-Management nicht weiter zu den genauen Hintergründen der Absage äußern und verwies auf den Veranstalter Evennta. Die in Wiesbaden ansässige Firma war für das Abendblatt allerdings nicht erreichbar.
Ticketinhaber sollen sich direkt an Evennta für eine Erstattung wenden, denn das Konzert wurde ersatzlos gestrichen. Ein Nachholtermin ist derzeit nicht vorgesehen, teilte der Hallenbetreiber auf Nachfrage mit. Die edel-optics.de-Arena bietet eine Kapazität für 3400 Zuschauer. Ob Kirkorows Konzert ausverkauft gewesen wäre, ist unklar.
Kontert abgesagt: Die Skandale von Filipp Kirkorow
Der stets exzentrisch gekleidete Russe Kirkorow machte in der Vergangenheit immer wieder durch Skandale auf sich aufmerksam. Im Mai 2004 beschimpfte der 55-Jährige eine Journalistin in vulgärer Sprache, nachdem die Frau von ihm wissen wollte, warum er so viele ausländische Titel covere. Anstelle einer inhaltlichen Antwort entgegnete Kirkorow wütend, dass er „keinen Bock mehr auf die Bluse, die Titten und das Mikrofon“ der Reporterin habe und ließ sie von seinen Bodyguards aus dem Zimmer werfen. Ein Gericht verurteilte ihn daraufhin zu einer Geldstrafe von 60.000 Rubel (heute rund 800 Euro).
Doch damit nicht genug. Während eines Konzertes für Wiktor Janukowytsch im ukrainischen Präsidentschaftswahlkampf 2004 rief Kirkorows Vater unter lautstarkem Protest der Janukowytsch-Anhänger irrtümlich zur Unterstützung des gegnerischen Kandidaten Wiktor Juschtschenko auf.
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2009 musste der früher für Russland beim Eurovision Song Contest angetretene Kirkorow als Präsident der nationalen Jury für den Musikwettbewerb zurücktreten, nachdem er zuvor öffentlich seine Sympathie für den griechischen Interpreten Sakis Rouvas geäußert hatte und von Journalisten bei einem privaten Abendessen mit dem späteren belarussischen Gewinner Alexander Rybak gesehen wurde.
Zudem fiel Kirkorow bereits mehrfach durch körperliche Gewalt gegen Frauen und Männer auf.