Hamburg. Seit Ende Februar wurden nach jeder Vorstellung die Besucher um Unterstützung gebeten. Die beachtliche Summe geht an mehrere Vereine.
Das Hamburger Thalia Theater hat knapp 160.000 Euro für die Ukraine gesammelt. Seit Ende Februar bat es hierzu nach jeder Vorstellung am Alstertor und in der Gaußstraße um Spenden, wie das Theater am Dienstag mitteilte. 75.000 Euro seien an den Verein „Hanseatic Help“, 50.000 Euro an das „Netzwerk Ziviler Krisenstab“, gut 33.000 Euro an „Embassy of Hope“ und knapp 650 Euro an „Artists for shelter“ gegangen.
Mit der Summe wurde laut Thalia Theater das ursprüngliche Ziel von 100.000 Euro deutlich übertroffen. „Die Hamburger Zivilgesellschaft und insbesondere die Theaterfans haben einmal mehr gezeigt, dass sie ein großes Herz haben! Ein großer Dank an Hamburg!“, so Intendant Joachim Lux.
Krieg gegen Ukraine: Theater zeigt Solidarität
Neben dem Spendenaufruf unterstrich das Thalia Theater in den vergangenen Monaten mit einer Reihe von Veranstaltungen seine Solidarität mit der Ukraine. So erklangen unter anderem kurz nach Ausbruch des Krieges Texte und Musikstücke ukrainischer Künstlerinnen und Künstler am Alstertor, vorgetragen von Simone Buchholz, Karen Köhler, Monique Schwitter, Saša Stanišić und dem Thalia-Ensemble, der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska und ihrer Band sowie von der Pianistin Olena Kushpler.
Am Ostersamstag gab die ukrainische Star-Band Dakh Daughters ein spontanes Konzert im Thalia Theater; Besucherinnen und Besucher mit ukrainischem Pass erhielten hierfür Freikarten. Im Rahmen der Benefizveranstaltung RainSisterRain zu Gunsten der UN-Flüchtlingshilfe setzen die jungen Hamburger Musikerinnen und Musiker der The Young ClassX und das Kollektiv All Das ein weiteres starkes Signal der Solidarität mit der Ukraine.
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In dem Spendenaufruf des Thalia Theaters hieß es: "Unser Mitgefühl gehört den Opfern, unsere Sorge dem Frieden und der Freiheit". Der Deutsche Bühnenverein schrieb: "Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein schockierender Verstoß gegen die europäische Friedensordnung der letzten Jahrzehnte." Er diene offensichtlich nicht nur russischen Machtbestrebungen, sondern ziele erkennbar auch ganz grundsätzlich auf die Idee einer offenen und freien Gesellschaft in der Ukraine, auf die Möglichkeiten für Kunst und Kultur, sich überall auf der Welt frei zu entfalten und auf den Wunsch vieler in Vielfalt und Frieden miteinander leben zu können.
Krieg gegen die Ukraine: Auch Elbphilharmonie sammelte Spenden
Auch andere Kulturinstitutionen hatten ihre Besucher zu Spenden aufgerufen. So haben die insgesamt drei Benefizkonzerte in der Elbphilharmonie von Kyiv Symphony Orchestra, NDR Elbphilharmonie Orchester, Ensemble Resonanz und NDR Vokalensemble sowie des Elbphilharmonie Publikumsorchesters eine Gesamtspendensumme von 330.000 Euro erbracht. Die Erlöse der Konzerte ging zu etwa zwei Dritteln an die Aktion Deutschland hilft, ein Drittel kam dem Bündnis Ukrainehilfe Hamburg zugute, einem Zusammenschluss aus Hamburger Unternehmen, Stiftungen und Initiativen.