Hamburg. Sein neuer Roman muss bereits nachgedruckt werden. Von manchen Reaktionen auf das Buch ist der Bestsellerautor aber genervt.

Heinz Strunks Ostseeroman „Ein Sommer in Niendorf“, kürzlich im Rowohlt-Verlag erschienen, ist ein Instant-Hit und war schnell ausverkauft. Er könnte nach „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Der goldene Handschuh“ der nächste große Erfolg des Hamburger Schriftstellers werden. Bleiben die Fragen nach der Rezeption des Werks an der Küste, ob Strunk sich im titelgebenden Ostseeörtchen eigentlich noch blicken lassen kann und wie er die frohe Botschaft von der Bestsellerliste – am Dienstag kletterte sein Roman auf Platz 1 – feiert.

Die erste Auflage von „Ein Sommer in Niendorf“ ging rasend schnell weg. Es muss schon nachgedruckt werden. Überrascht?

Tatsächlich ja.

Ich weiß, dass Sie sich sehr für die jeweiligen Verkaufszahlen interessieren. Der Markt will nicht immer so, wie Autoren wollen; manchmal ist seine Unberechenbarkeit aber umso schöner, oder?

Man weiß ja wirklich nie, ob man ins Schwarze trifft, einen Nerv, oder wie man es auch immer nennen will. Ausnahme: Serielles schreiben. Es bestehen keinerlei Zweifel daran, dass der nächste Süßkartoffelroman von Rita Falk wieder ein „Burner“ (Carmen Geiss) wird.

Wie feiert der zur Glückseligkeit nicht allzu begabte Heinz Strunk einen beruflichen Erfolg?

Bei dem derzeit guten Wetter sitze ich (selbstverständlich allein) ab Punkt 21.00 Uhr (bis dahin schreibe ich gerade an der Novelle „Memories of Heidelberg“) auf meiner Terrasse und leere eine Flasche mit was drin.

Was glauben Sie, warum wollen die Leute das Buch dringend lesen?

Besser wird’s nicht.

Ist „Ein Sommer in Niendorf“ am Ende doch auch: ein Urlaubsbuch?

Ich denke schon. Irgendwie. Ein bisschen. Ja, vielleicht.

Werden Sie jetzt schon gefragt: Warum hassen Sie eigentlich die Ostsee und Timmendorfer Strand?

Die meisten Leute vermögen ja leider nicht zwischen Figurenrede und Autorenmeinung zu unterscheiden, deshalb, nochmal ganz LANGSAM: Wenn ich Niendorf tatsächlich so schrecklich fände, wäre ich sicher nicht (etwa) zwanzigmal freiwillig dort hingefahren.

Die Restaurantbesitzer könnten dennoch einen Hals auf Sie haben. Macht nichts, oder?

Ach iwo, die Leute strömen in Scharen, um die Qualität der Speisen prüfen.

Ist eine Lesung in Niendorf geplant?

Nein.

Warum steht erst neuerdings in den Angaben zur Person, dass Heinz Strunk in Bevensen und eben nicht in Hamburg-Harburg geboren ist?

Keine Ahnung. Ist ja lange bekannt. Ein dunkler Fleck auf meiner ansonsten (hoffentlich) weißen Weste.