Hamburg. Im Museum für Hamburgische Geschichte eröffnet am Mittwoch „Was konnten sie tun?“. Auch ein Hamburger ist unter den Porträtierten.

Sophie und Hans Scholl, Dietrich Bonhoeffer, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Georg Elser, Henning von Tresckow – es sind Personen, die sich mit ihren mutigen Taten gegen die Gräuel und das Unrecht des nationalsozialistischen Regimes ins kollektive Gedächtnis eingeprägt haben.

Neben der Mehrheit der Deutschen, die sich anpasste oder sogar dem Regime begeistert folgte, gab es doch auch viele Menschen, die sich gegen die Terrorherrschaft Adolf Hitlers wandten, indem sie Flugblätter verteilten, politisch handelten, verfolgten Juden Schutz boten, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern halfen oder gar mit Attentaten die Gewaltherrschaft beenden wollten.

MHG-Ausstellung gedenkt Kämpfern gegen NS-Regime

Die Ausstellung „Was konnten sie tun?“ erinnert an diejenigen, die für Menschenrechte und Menschlichkeit eintraten – und dabei selbst ihr Leben riskierten. Sie wurde von Kuratoren der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944 entwickelt. Anlässlich der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte präsentiert die Schau im Museum für Hamburgische Geschichte (MHG) 24 Biografien von Widerstandskämpferinnen und -kämpfern, zeigt das breite Spektrum des Protestes, ehrt dieses Engagement und mahnt zugleich gegen das Vergessen.

Ein Beitrag des Begleitprogramms fragt etwa „Wie steht es um unsere Feiertags- und Gedenkkultur?“, ein anderer thematisiert anhand des Tempels an der Poolstraße als letztem sichtbaren Relikt von 300 Jahren jüdischem Hamburg „Eine Geschichte der Verdrängung“.

Auch ein Hamburger ist unter den Porträtierten

Unter den Porträtierten ist auch der Hamburger Helmuth Hübener, der jüngste vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilte und hingerichtete Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Parallel zur MHG-Ausstellung setzt sich eine multimediale Installation in der Galerie der Gegenwart mit dem Schicksal des damals 17-Jährigen auseinander.

Die Hamburger Künstlerin Cordula Ditz zeigt ihre raumfüllende, sehr beeindruckende Arbeit „Wer lügt“ im Rahmen der Ausstellung „Something new, something old, something desired“.

„Was konnten sie tun?“ 20.4.-8.5., Museum für Hamburgische Geschichte (U St. Pauli, Bus 112), Holstenwall 24, Mo, Mi-Fr 10.00-17.00, Sa/So 10.00-18.00, Eintritt 9,50/ 6,- (erm.), www.shmh.de; „Something new, something old, something desired“ bis 18.2.2024, Galerie der Gegenwart (U/S Hauptbahnhof), Glockengießerwall 5, Di-So 10.00-18.00, Eintritt 14,-/8,- (erm.), www.hamburger-kunsthalle.de